Defocus - In The Eye Of Death We Are All The Same
Review
Mit ihrem neuen Album “In The Eye Of Death We Are All The Same“ setzen sich DEFOCUS mit der Entwicklung der Welt, in der wir leben, auseinander. Die Songs handeln davon, wie wir stetig von äußeren Umständen beeinflusst werden und welches Leid dadurch entsteht. Die Platte ist also nicht nur klanglich, sondern auch textlich heavy.
Kreatives Songwriting
Mit “Thought Of A Vision“ haben sich DEFOCUS für einen starken ersten Track entschieden. Getragen von tief gestimmten Gitarren und einem treibendem Rhythmus shoutet sich Frontmann Simon Müller durch den Song und hinterlässt dabei einen ordentlichen Eindruck. Der Refrain löst sich erfreulicherweise nicht im Klargesang auf. Stattdessen bleibt die Band bei harten Sounds. Es folgen zwei verschiedene Breakdowns, welche beweisen, dass das Songwriting auf “In The Eye Of Death We Are All The Same“ deutlich kreativer ist als bei vielen anderen Bands.
DEFOCUS zeigen sich von einer neuen Seite
Der Song “Immerse Me“ sticht ebenfalls hervor. Das liegt vor allem an dem unerwartet groovigen und rhythmischen Bass-Part, auf dem fast schon gerappte Vocals liegen. Die Kombination aus beiden kommt zur richtigen Zeit und sorgt für Abwechslung.
Der Titel des Albums stammt aus dem Song “Common Grave“: “Await hell and heaven to open the gates, bury the masses in a common grave. Regardless of ranks and positions, in the eye of death we are all the same.“ Der Song steht stellvertretend für die Thematik und Grundstimmung des gesamten Albums. Der Tod unterscheidet nicht zwischen Menschen und so entpuppen sich unsere gesellschaftlichen Werte als reine Konstrukte.
DEFOCUS punkten an dieser Stelle auch klanglich. Die Kombination aus einprägsamen Riffs und Shouts geschmückt mit sanften Clean Vocals bildet an dieser Stelle eine gute Mischung. Die Band klingt hier wie eine Fusion aus SLIPKNOT und PARKWAY DRIVE.
Der Egoismus der Menschheit
„Mankind still tends to be living an egoistic lifestyle and there’s probably a reason why we’re not considered as ‘social’ beings. With this being said while the world turns upside down and everything seems to get worse and worse, everyone will die alone in the end“, sagt Sänger Simon Müller bezüglich der Thematik von “In The Eye Of Death We Are All The Same“. Der vorletzte Track “Disease“ entpuppt sich als Hymne gegen totalitäre Herrschaftssysteme. DEFOCUS positionieren sich mit “Disease“ gegen jegliche Menschenrechtsverletzungen. Der Deathcore-Einfluss und die aggressiven Vocals unterstützen diese Message. Der Song entstand außerdem in enger Zusammenarbeit mit James McKendrick von VOID OF VISION, der als Co-Produzent mitwirkte.
“Shelter“
Nach dem sowohl thematisch als auch klanglich heftigen Song folgt als Abschluss das genaue Gegenstück. Über sechs Minuten dauert “Shelter“ und baut sich langsam auf. Dass WHILE SHE SLEEPS hier ein Einfluss war, ist nur schwer zu überhören.
Die Mischung aus halligen und atmosphärischen Gitarrenmelodien und weiblichem Klargesang sorgt für eine positive Überraschung. Der Song bleibt im Kopf und wird live für die ein oder andere Gänsehaut sorgen. Die melancholische Grundstimmung bleibt erhalten: “If every life finding its way into heaven life gets darker here on earth.“
DEFOCUS liefern ab
DEFOCUS beweisen der Szene mit “In The Eye Of Death We Are All The Same“, dass Metalcore noch nicht tot ist. Nicht alle Songs des Albums stechen hervor, aber trotzdem sorgt das Songwriting für Abwechslung. Dadurch, dass auch groovige Basslines ihren Platz auf dem Album gefunden haben, wird die Band sicherlich auch Fans anderer Metalgenres von sich überzeugen.