Defloration - Abused With Gods Blessing

Review

Seinerzeit habe ich DEFLORATION über ihren Zweitling “The Bone Collection“ kennengelernt. Schon dort wirkten die Thüringer um Fronthüne Uwe Rödel, der Live übrigens noch viel imposanter rüberkommt als auf Fotos, als eine der wenigen deutschen Institutionen, die amerikanisch motivierten Brutal-Death-Metal praktizierten. Diese Machenschaften gestalteten sich zumeist ohne viel Innovation, dafür aber mit viel Wumms hinter dem Ofenrohr und beeindruckendem technischen Anspruch, ohne auch nur geringfügig in die Moderne abzudriften. Das setzt sich nun auch mit ihrem dritten Album “Abused With Gods Blessing“ fort, auch wenn ich der Meinung bin, dass die Entjungferer etwas ausgebrannt daherkommen.

Zweifellos bleiben DEFLORATION ihrem Motto treu: Alles was bei drei nicht aus deren Zielradius entkommen ist, wird gnadenlos zermalmt. Dabei bleiben die Ostdeutschen instrumental präzise, lassen sich auch wenige Ausflüchte ein und lassen sich am ehesten mit alteingesessenen Bands wie SUFFOCATION oder CANNIBAL CORSPE vergleichen. Lediglich stimmlich fällt der Fünfer ein wenig aus dem Raster, den Frontschlachter Uwe Rödel klingt so ähnlich wie die Mainvocals der CARCASS-Imitatoren THE COUNTY MEDICAL EXAMINERS.

Was mir ein wenig an “Abused With Gods Blessing“ fehlt ist das Besondere, auch wenn die Platte jedem wohl oder übel die Birne absägen wird. Das blutrünstige Coverartwork von Mike Hrubovcak (u.a. bei MONSTROSITY hinter dem Mikro tätig) passt wie die Faust aufs Auge, die Musik dahinter ebenfalls, dennoch wirkte auf “The Bone Collection“ alles noch frischer, erschlagender und gewaltiger. Das neue Werk der Truppe ist keineswegs schlecht, um Teufels Willen, wahrscheinlich werden mich sogar die meisten als Erbsenzähler erklären und auch voll auf diese Scheibe abfahren, doch mir fehlt aus irgendeinem Grund der richtige Zugang dazu.

31.10.2010
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