Defiled - Horror Beyond Horror

Review

Soundcheck September 2024# 27

Abseits bunter Animes und Mangas sowie den typischen Horrorstreifen, häufig mit Geistererscheinungen, steht Japan im Rahmen der Kunst auch genauso oft für die Vermischung von Welten, die eigentlich nicht zueinander passen mögen. Zum Beispiel ein Blutbad im Zuckerwatte-Paradies. Doch warum das als Einstieg zur Rezension des aktuell achten Albums der Death-Metaller von DEFILED? In diesem Fall, weil es kaum weniger zutreffen könnte. „Horror Beyond Horror“ reiht sich in die Machwerke des Hauptstadtquartetts ein und hätte in seiner Gesamtausführung staubtrockener nicht sein können. Wie eine Stand-Up-Comedy von Olaf Scholz glänzt der neuste Output der Asiaten vor Humorlosigkeit.

Humorloses Kantholz

Nachdem die Veröffentlichungswut um das einzige verbliebende Gründungsmitglied und Gitarrist Yusuke Sumita bis zu Beginn der Coronazeit weitgehend im Zaum geblieben war, scheint sich seither einiges angestaut zu haben, denn seit dem Jahr 2020 ist „Horror Beyond Horror“ bereits das dritte Release, welches darüber hinaus auch wie gewohnt mit einer vergleichsweise großen Zahl an Songs aufwartet. Inhaltlich machen DEFILED da weiter, wo sie bei ihrer letzten Platte aufgehört haben und scheinen erneut Gefallen daran zu finden, ein Sammelsurium an unfertig wirkenden Songs zu releasen – Songwriting und Sound betreffend.

Klar, die Japaner sind bekannt dafür, ihren Klang, insbesondere im Hinblick auf teilweise dann doch sogar halbwegs technisch orientierte Kompositionen, bis zum Anschlag rudimentär zu halten. Dies in Kombination mit den hektisch eruptiven Songs sorgt allerdings für ein Gefühl der Unfertigkeit und bremst die musikalische Dynamik derart aus, als würde man bei einem Rennspiel in jeder Kurve mit einer 90-Grad-Lenkung in die Reifenmauer brettern. Das macht „Horror Beyond Horror“ nicht nur qualitativ fragwürdig, sondern in erster Linie besonders anstrengend und schwer genießbar.

Bestenfalls KRISIUN-light

Etwa bei „Syndicate“ ist dann die zweite Gitarre zwischenzeitlich auch mal im fast melodischen Sektor zu hören, während ansonsten fast komplett kantig durchgebolzt wird. Darüber legt Fronter Shinichiro Hamada sein eintöniges Gebell, das sich im Laufe der vierzehn Tracks ebenfalls keinen Millimeter bewegt. In besseren Momenten klingen DEFILED wie eine Proto-KRISIUN-Version, allerdings liefert „Horror Beyond Horror“ nur wenig Gründe, weshalb man die japanische der südamerikanischen Version vorziehen sollte.

Die Motivation, hierin doch deutlich mehr zu entdecken, als die beiden sicherlich in diesem speziellen Bezug vollkommen ahnungslosen Kollegen, welche DEFILED auf dieser Seite regelmäßig abgestraft haben, war groß, doch leider gibt es hier nicht allzu viel zu beschönigen. Schade.

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13.09.2024

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1 Kommentar zu Defiled - Horror Beyond Horror

  1. ultra.silvam sagt:

    Sagt mal, nach vier Mal 3 Punkte Bewertungen, ist es euch nicht leid diese Band weiterhin zu rezensieren? Wird ja anscheinend nicht besser. Ich musste jedenfalls den gelinkten Song nach ca. der hälfte der Spielzeit ausmachen.

    2/10