Deficiency - The Prodigal Child

Review

„Wer schlechte Alben fabriziert, muss schleunigst aus dem Genpool!“ denken sich DEFICIENCY, reißen per Cover die gute Doppel-Helix von Watson und Crick auseinander und wollen die Chimäre aus TRIVIUM, MACHINE HEAD und SOILWORK werden.

Da gucken wir mal auf den Einzelstrang: CATTAG CATTAG AGATATTATTATGAC CATTAGAGATATTATTATGAC CATTAG GAC GAC GAC GAC GAC . Macht keinen Sinn? Pffft…
Damit wäre die rhythmische Genetik des Vierers aber hinreichend beschrieben.
Stakkato Deluxe eben…

Über das wütende Gestampfe fließen dann die toten SOILWORK-Melodien dahin.
Nicht, dass SOILWORK heute bessere hinbekommen, aber die vier Franzosen von DEFICIENCY sind – was das angeht – leider auch (noch) ein wenig defizitär. Gleiches gilt eben fürs Geriffe.

Sicher, so ein Song wie „Unfinished“ besitzt mächtig Drive, ist prächtig gezockt und hat im Gegensatz zum Gros der restlichen Stücke auch einen nachhaltigeren Refrain, aber das Riffgerüst ist schon so ausgelutscht, dass es eben nicht über weite Strecken als tragfähig zu bezeichnen ist. Decodiert: Das aufgewärmte SLAYER-Grundriff ist von denen der anderen Songs nicht allzu scharf abgegrenzt.

Da wird’s schwer zu entscheiden, welchen Song man gerade hört, denn die Beliebigkeit ist noch zu sehr in den Genen des Albums “The Prodigal Child“ imprägniert – die muss einfach noch im Labor weggezüchtet werden!

Kurzum: Schlecht ist ganz anders, aber um den Genpool zu verbessern, muss hier vor allem eine ganze Portion Eigenständigkeit und eine noch größere Menge an Ecken und Kanten genetisch programmiert werden.

03.11.2013
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