Defending The Faith - Radical Change

Review

Die neue QUEENSRYCHE? Weit gefehlt, den hier ist das deutsche Trio DEFENDING THE FAITH am Start. Mit feinen Songs, die gewaltig an BRAINSTORM, VICIOUS RUMORS und vor allem QUEENSRYCHE erinnern, zieht die Band in einen Feldzug, um mit ausgefeilten musikalischen Ideen ihren Vorbildern zu frönen. Dabei bringen sie nicht gerade innovativ frischen Wind in die deutsche Powermetal-Bude, können aber trotzdem mit ihrem anspruchsvollen Material überzeugen. Einmal durchhören und die Songs sitzen? Das bleibt bei DEFENDING THE FATE eine wahre Utopie. Hier braucht man einfach Zeit um die progressiven Blüten nach und nach aufgehen zu lassen. Man meint stets in „Operation Mindcrime“-Zeiten zurückversetzt geworden zu sein. Fehlende Innovation, keine eigenen Ideen; die Band kann auch ohne durchgreifende Neuerungen und Trends recht gut ankommen. Tiefgründige Melodien so weit das Auge reicht, eine angemessene Produktion und das technische Know-How wie man es bei den Großen nicht missen mag. Einzig und allein die zu übertriggerte und manchmal unmenschlich schnelle Bassdrum nervt und lässt kleinere Zweifel aufkommen, ob des Schlagzeugers Füße wirklich so schnell sind. Hier wurde meines Erachtens etwas zu fett und zu genau quantisiert. Ein natürlicher Sound mit geringfügigen produktionstechnischen Abstrichen ist manchmal doch mehr. Für QUEENSRYCHE-Fans der ersten Stunde ist „Radical Change“ eine durchaus lohnende Investition. Wer das Powermetal-Genre ohnehin als zu ausgelutscht sieht, der sollte vorerst ein paar Testdurchläufe starten, bevor er hier zugreift.

26.05.2004
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