Defecation - Intention Surpassed

Review

Sage und schreibe 14 Jahre ist es jetzt her, als mit „Purity Dilution“ das erste und bis jetzt auch einzige Album von Mitch Harris (damals RIGHTEOUS PIGS) und Mick Harris (damals NAPALM DEATH) alias DEFECATION das Licht der Welt erblickt hat. Innerhalb dieser Zeit wurde jenes Werk zum Klassiker, aber Plattenfirma-bedingte Vertragsquerelen machten einen Nachfolger unmöglich. Jetzt, Anfang 2003, steht mit „Intention Surpassed“ aber endlich der Zweitling der mittlerweile auf ein Soloprojekt von Mitch Harris geschrumpften Band in den Startlöchern. Was kann man nach einer solch langen Abstinenz und Tätigkeiten bei anderen Bands (u.a. MEATHOOK SEED, NAPALM DEATH) erwarten? Richtig, keine Ahnung. Aber eines kann man vorneweg direkt sagen: Altbacken klingt das „neue“ Material von DEFECATION dank einer kraftvollen, zeitgemäßen Produktion keinesfalls. Aber hat sich diese lange Wartezeit auch gelohnt? Ich würde sagen, jein. Die Songs wechseln munter zwischen fiesem Hochgeschwindigkeitsgrind-Gebolze und groovig-thrashigem, brachialem Midtempo. Dabei verhält es sich meist so, dass die schnellen Parts ziemlich uninspiriert und langweilig ausgefallen sind, dafür aber die schleppenderen, zum Bangen animierenden Riffs umso mehr gefallen (z.B. bei „Fever Pitch“ oder „Under Surveilance“). Demgegenüber stehen mit „2/3 Pure“ oder „Cryonically Preserved“ Songs, die musikalisch auf ganzer Linie überzeugen können, wohingegen mit „Worldly Whys“ auch ein kompletter Totalausfall vorhanden ist. Restliche Tracks wie „Overself“ oder „Protective Rage“ dröhnen solide, aber nicht verneigungswürdig aus den Boxen. Die einzige, richtig große Schwäche dieses Albums ist der Gesang, denn hier wird nicht brutal gegrowlt. Vielmehr sind die Vocals teilweise bis zur Unkenntlichkeit verzerrt, was auf Dauer sehr nervig werden kann. Braucht man nun dieses Album? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Ein wenig Schatten trifft auf ein wenig mehr Licht und viel unspektakuläre, aber auch nicht unbedingt schlechte Solidität, was in knappen sechs Punkten mündet. Das grottige Cover habe ich mal geflissentlich übersehen.

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13.01.2003

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