Brutaler Death Metal steht zu Beginn des neuen Jahres hoch im Kurs. Gleich zwei der fiesesten Röchelfraktionen liefern in Kürze ihre neusten Schlachtplatten ab. Zum einen natürlich die Väter des Slam Death Metal, DEVOURMENT, die nach vier Jahren Abstinenz wieder zurück auf der Bildfläche erscheinen. Zum anderen aber auch Neues aus einer der stärksten Qualitätsschmieden aus Deutschland in diesem Bereich. DEFEATED SANITY gehen für meinen Geschmack im öffentlichen Diskurs immer ein wenig unter. Natürlich sind die Berliner keine Band, die das breite Publikum anspricht, dafür haben sie aber über Jahre hinweg immer mehr als solide Arbeit geliefert, die in “Passages Into Deformity“ in meinen Ohren krönt.
Dabei hat sich im Lager der Prügelknaben zuletzt etwas nicht ganz Unerhebliches getan. Zwar gehört es fast schon zum Inventar der Hauptstädter in regelmäßigen Abständen am Mikro zu rotieren, doch irgendwie macht man sich doch immer wieder Sorgen, ob der neue Staubsauger denn genauso effektiv ist wie das gute alte Modell. Aber nach dem Fortgang des durchaus guten A.J. Magana (“Chapters Of Repugnance“) muss man sich auch an dieser Stelle keine Sorgen machen, denn der Neue – Konstantin Lühring – macht das wirklich mindestens ebenso kompromisslos und stilecht. Demzufolge eine Tonlage, Themenkomplex sterbender Elch, ohne Gnade.
Doch was macht “Passages Into Deformity“ zum für mich stärksten Werk der Truppe? Man könnte jetzt vereinfacht und richtigerweise sagen, es ist schlicht das Gesamtpaket, doch DEFEATED SANITY haben zweifellos an mehreren Stellschrauben gedreht. Erstmal ist die Platte, trotz hohem technischem Anspruch und viel anstrengendem Gebretter, deutlich nutzerfreundlicher geworden. Tatsächlich muss man mittlerweile nicht mehr zwangsläufig die Kopfhörer umlegen, sondern kann sich auch mal halbwegs nebenher von der wüsten Knüppelorgie der Band berieseln lassen. So ist der Spagat zwischen donnernden Frickelattacken und guter Hörbarkeit bisher noch auf keinem Album so gut gelungen.
Dazu kommt ein derber Old-School-Faktor, den der Vierer der neuen Scheibe vorsätzlich aufgebrummt hat. Die Gitarren sägen mit höllischem Antrieb, der Bass gerät angenehm ins Hörfeld und die Snare klatscht klassischen Beifall. So muss das sein, wobei auch kompositorisch im Sinne der Riffs immer mal wieder zurückgeblickt wird. Mit “Perspectives“ und “Naraka“ existieren auch gleich zwei Bombenstücke, welche die ganze Spannbreite aufbieten für die DEFEATED SANITY aktuell stehen. Die Gewalt ist deutlich breiter gefächert.
Also das Cover ist ja mal, von der Farbgebung und dem (zur Musik passenden) Motiv her,schweinegeil :). Mucke auch sehr cool. Muss man häufiger hören, damit man das Gebratze richtig kennenlernt 😉