dEFDUMp aus Luxemburg bewegen sich in absolut angesagten Fahrwassern. Zelebriert wird eine Mischung aus Metalcore der Marke BOTCH und einer Prise Mathcore, wie er von gezähmten THE DILLINGER ESCAPE PLAN stammen könnte. Irgendwo dazwischen bewegt sich „This Is Forevermore“ und zeigt auf, dass der so genannte Post Core noch nicht am kreativen Ende angelangt ist.
Sehr verspielt und unüblich gehen die Typen zu Werke. Verschnörkelte Arrangements, harte Riffs aber auch viel Alternative-Rock-Elemente kommen zum Zug; stimmig und stets mit einem gehörigen Maß an abgedrehten, schrägen Melodien. Dazu kommt das äußerst wilde Geschrei des Sängers, was mich von der Eintönigkeit her sehr an AS I LAY DYING erinnert. Aufgelockert wird das dann durch eine klare Stimme, die zwischen Singen und Sprechen pendelt. Im Grunde eine nette Sache, mir persönlich geht lediglich das stumpfe Gekreische auf die Nerven, aber das wird wie üblich Geschmacksache sein.
Musikalisch bewegen sich dEFDUMp auf erhöhtem Niveau. Spielerisch kann nicht viel negativ kritisiert werden. Das Handwerk sitzt und alles klingt gekonnt und gefestigt. Der Haken an „This Is Forevermore“ ist lediglich, dass stellenweise einfach zuviel herumgetüdelt wird innerhalb eines Songs. Nichts gegen lange, ausgedehnte Passagen, die sphärisch und verträumt rüberkommen, aber hier auf dem Album treten Stimmungen nicht im Einklang an, sondern kämpfen gegeneinander. Die einzelnen Parts behaken sich und streiten um Aufmerksamkeit. Es kommt also durchaus häufiger vor, dass ein schön relaxter Abschnitt ohne große Vorankündigung von wüstem Noisecore-Getrümmer abgelöst wird. Manchmal habe ich das Gefühl, es mit einer THE DILLINGER ESCAPE PLAN „Light“-Version zu tun zu haben. Zwar streifen die Luxemburger nur im Ansatz die Abgedrehtheit des Fluchtplans, greifen aber deren Rezept auf; sie modifizieren es halt nur.
„This Is Forevermore“ ist Post Rock, Alternative Rock, Independent, Mathcore, Metalcore und was-weiß-ich-Core.
Am Sound gibt es nix zu meckern und so kann man dEFDUMp ein durchaus gelungenes Album attestieren, das zwar nicht in jeder Gemütslage konsumierbar ist und im falschen Augenblick aufgelegt sogar regelrecht abnerven kann, trotzdem aber einen gewissen Reiz versprüht. Aber mal ehrlich, welche Scheibe funktioniert schon immer?
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