Defcon - Neon Nights
Review
Wenn ihr überhaupt nicht mehr ohne euer Board auskommt, dann habt ihr sicherlich bereits eure Favorites oder euch geht einfach alles am Arsch vorbei, denn die Hauptsache ist doch, dass die skatertaugliche Mucke ordentlich groovt. Namen sind sowieso nur wie Schall und Rauch. Doch wenn ihr darauf Wert legt – lasst mich raten – befinden sich darunter sicherlich nicht nur so illustre Namen wie ANA DRINKS DOGPISS, NO USE FOR A NAME oder HOT ACTION COP, sondern auch die US-Amerikaner SR-71, RANDOM HERO oder die deutsche Formation CRASH COURSE. Doch um diese Bands geht’s an dieser Stelle überhaupt nicht, sondern um DEFCON. DEFCON, das sind sechs aus Österreich stammende Jungs, die eben genau diese Art von Musik und mit gleich wahnsinnigen zwei Sängern auf ganz dicke Hose machen, dabei allerdings so nichtssagend klingen, wie phrasenschlagende Wanderprediger und Politiker auf Stimmenfang.
Dass keiner der elf Tracks die Vier-Minuten-Marke überschreitet, ist dabei so normal wie Essen und Trinken. Dass dabei allerdings keiner der elf Tracks wirklich im Gedächtnis bleibt, ist nicht nur extrem schade, sondern letztendlich auch der Grund dafür, dass „Neon Nights“ – nach der vor zwei Jahren veröffentlichten EP „Fuel The Fire“ -, das Debütalbum der jungen Österreicher, keinerlei Emotionen auslöst und damit auch keinerlei bleibenden Eindruck hinterlässt. Alle Songs klingen irgendwie gleich, und spatestens wenn der letzte Track den Titel „Last Song“ bekommen hat weiß man, dass der Band soetwas wie Innovation vollkommen unbekannt sein muss.
„Neon Nights“ ist ein schlichtweg nichtssagendes Album, auf das niemand wirklich gewartet haben kann. Da sind selbst kommerzielle Veröffentlichungen teilweise einfallsreicher. Wer also braucht schon DEFCON, wenn man mit CRASH COURSE, den unvergleichen SR-71 oder tausend anderen Punk-Rock-Acts weitaus besser bedient ist? Eben.