Nach 41 Jahren Bandgeschichte veröffentlichen DEF LEPPARD mit „The Story So Far“ eine weitere Best-Of-Platte. Und die hat es in sich hat. Satte 34 (!) Songs bringt die Doppel-CD mit und dadurch zweieinhalb Stunden Spielzeit auf die Waage.
„The Story So Far“ fehlt ein roter Faden
Das Material vom Platinseller „Hysteria“ dominiert das erste Viertel von „The Story So Far“. Insgesamt sechs Songs von der Platte sind hier vertreten. „Animal“ macht dabei den Anfang und zeigt somit einen Wermutstropfen der Platte auf. Bei der Reihenfolge gibt es nämlich kein erkennbares Muster. Die Songs wirken völlig wahllos zusammengewürfelt.
Neben den allseits bekannten 80er-Hits wie „Pour Some Sugar On Me“ oder „Love Bites“ befinden sich aber auch einige Songs neueren Datums auf „The Story So Far“. Dazu gehört beispielsweise“Nine Lives“ mit Country-Star Tim McGraw als Gastsänger oder „Let Go“ vom 2015er Album „Def Leppard“. Die „Hysteria“-Songs sind zudem 2017 neu gemastert worden. Eine spürbare Verbesserung gegenüber früheren Veröffentlichungen gibt es allerdings nicht.
Um selbst dem Hardcore-Fan, der bereits alle Platten im Schrank stehen hat, einen Kaufanreiz zu bieten, haben DEF LEPPARD zwei mehr oder minder neue Tracks auf „The Story So Far“ gepackt. Da ist zum einen das DEPECHE MODE-Cover „Personal Jesus“.
DEF LEPPARD graben wenig Schätze aus
Die Synthie-Pop-Hymne ist von Natur aus schon einer der rockigeren Tracks aus dem DEPECHE MODE-Katalog. Dementsprechend verwirrt die Tatsache, dass die LEPPARD-Version nicht so recht aus dem Quark kommt. Erst gegen Ende des Songs trauen sich die Hard-Rock-Titanen mal, ihm in Form einer Lead-Gitarre etwas neues hinzuzufügen. Schade.
Dazu gesellt sich ein Remix von „Rock On“. Das DAVID ESSEX-Cover hatten DEF LEPPARD bereits auf ihrem Cover-Album „Yeah!“ von 2006 veröffentlicht. Der Remix klingt ein wenig fetter, ändert aber auch nichts daran, dass der Track definitiv nicht zu den Glanzlichtern der DEF LEPPARD-Diskografie gehört.
„The Story So Far“ ist ein absoluter solider Überblick für Neueinsteiger in Sachen DEF LEPPARD. Angesichts von vier Dekaden, in denen sich sicherlich einiges an unveröffentlichtem Material angesammelt hat, hätten die Briten aber ruhig ein paar echte Schätze mehr auf den Doppeldecker packen können.
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