Deez Nuts - You Got Me Fucked Up

Review

Soundcheck Oktober 2019# 26 Galerie mit 10 Bildern: Deez Nuts - Summer Breeze Open Air 2023

Bisher waren die australischen Hardcore-Hustler DEEZ NUTS nicht gerade für ihre experimentierfreudige Musik bekannt. Im Gegenteil: Der Großteil ihrer Diskographie ging soundtechnisch nahtlos ineinander über. Wo DEEZ NUTS draufstand, war auch DEEZ NUTS drin. Das hieß im Klartext: Prollige, aber nicht minder humorvolle Rap-Texte trafen auf markante Basslines und harte Gitarren. Mit ihrer neuen Platte „You Got Me Fucked Up“ soll sich das nun ändern. So betonte Frontmann JJ Peters vorab extra, dass sich die Jungs aus Melbourne definitiv weiterentwickelt hätten. Ob das stimmt? Erfahrt es hier!

DEEZ NUTS – Schuster, bleib bei deinen Leisten

Tatsache, bereits im Opener „Singalong“ packen die Australier ungewohnt viel Melodie in den Chorus. Der Song bewegt sich irgendwo zwischen traditioneller DEEZ NUTS-Attitüde und halb garen Pop-Punk-Anleihen, setzt dabei jedoch keinen der beiden Ansätze überzeugend um. Wo einst authentische Downtown-Grooves und rebellische Street-Cred-Mentalität den Haudrauf-Act zum festen Bestandteil der australischen Hardcore-Szene machten, regiert jetzt ein ermüdender Pseudo-Partysound, der keinerlei Stimmung, dafür aber mächtig Langeweile aufkommen lässt.

Hier und da liefern DEEZ NUTS zwar noch ordentlich ab („You Got Me Fucked Up“, „On Some Shit“), größtenteils wirkt der bemüht unbeschwerte Sound der Band jedoch absolut deplatziert. Wo teils gute Ansätze erkennbar sind, ziehen die „cleanen“ Gesangsparts von Fronter JJ Peters („You Gotta Feel Me“, „Bitterest End“) die Nummern oft ins Lächerliche. Trotzdem: Hier und da kann die Band zumindest instrumentell punkten. Ein wirklicher Ausgleich für den misslungenen Stilwechsel ist das allerdings nicht. So löblich das Vorhaben, nicht auf der Stelle treten zu wollen, auch sein mag, mit „You Got Me Fucked Up“ zeigen die Hardcore-Boys aus Down Under, dass neue Ideen nicht automatisch für frischen Wind im Genre sorgen.

Deez Nuts - 2019

Hätten bei den Aufnahmen wohl weniger Zigarettenpausen machen sollen: DEEZ NUTS

„You Got Me Fucked Up“ – Willkommen in der Mittelmäßigkeit

Selbst eingefleischten Fans der Band dürfte die stilistische Neuausrichtung nur bedingt gefallen. Statt deftiger Haudrauf-Hymnen gibt es mittelmäßgen Hardcore Punk mit weichgespültem 08/15-Feeling und erschreckend unkreativen Lyrics. Manche Songs machen beim ersten Hören zwar durchaus Spaß, wirklich hochwertig ist jedoch keine der Nummern. Stattdessen fragt man sich berechtigterweise, warum DEEZ NUTS ihren roh-rüden Straßensound ausgerechnet gegen einen unausgegorenen Mix aus monotonen Klischeeklängen und billigen Pop-Punk-Melodien eintauschen mussten. „You Got Me Fucked Up“ ist vieles, jedoch bestimmt kein Pflichtkauf.

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15.10.2019

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31.07. - 02.08.25metal.de präsentiertFull Rewind Summer Open Air 2025 (Festival)Machine Head, Ministry, Hypocrisy, Kataklysm, Walls Of Jericho, DevilDriver, Knorkator, Rise Of The Northstar, Perkele, August Burns Red, Ektomorf, Thrown, Annisokay, Callejon, Nasty, Benediction, Ryker’s, Loikaemie, Deez Nuts, Bloodclot und KrisiunFlugplatz Roitzschjora, Roitzschjora

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