DEEZ NUTS gehören zu den Bands, die man eigentlich liebt oder hasst. Aber mit „Word Is Bond„ könnte sich das ändern. DEEZ NUTS machen nicht nur weiterhin von ihrer stärksten Waffe Gebrauch – JJ hat den Groove einfach gefressen und rappt weiterhin mit dicker Hose, statt schnöde zu singen – sondern präsentieren sich darüber hinaus noch deutlich ernster und kompakter. In 35 Minuten verteilen die Australier 14 Schellen, jede einzelne davon knallt derbe und die Kopfnüsse kommen so schnell, dass sich der Hörer kaum ducken kann.
Dabei haben DEEZ NUTS in ihren Arrangements kaum etwas verändert, sondern einfach nur unnötigen Ballast von Bord geworfen. Es gibt weiterhin mördermäßigen Groove im Wechsel mit schnellen Attacken („What‚s Good„, „Don‚t Wanna Talk About It„, „Word Is Bond„) und mitsingbare hymnische Refrains („Face This On My Own“). Aber es gibt eben auch Momente, in denen sich DEEZ NUTS einfach Zeit lassen, ordentlich Luft hereinlassen und hoch stapeln, statt einfach nur mit Anlauf plattzuwalzen („Beyond Bars„, „Chess Boxin„). Ansonsten spielen DEEZ NUTS weiterhin stark rhythmusorientierten Hardcore mit heftiger Rapcore-Schlagseite – eine Spielart von der man wenig Innovation und Feinheiten erwartet. Die Band versucht weder inhaltlich noch musikalisch irgendwelche beeindruckenden Akzente zu setzen und gewinnt ganz genau deshalb. „Word Is Bond„ wird live sicherlich für springende Fan-Klumpen und erhobene Fäuste sorgen, Musik zu der man einfach eine gute Zeit haben kann. In solchen Momenten denkt man auch nicht darüber nach, ob der Text von „Wrong Things Right„ eigentlich Sinn macht bzw. wirklich die eigene emotionale Situation ausdrückt. Nett ist auch das Zitat von GRANDMASTER FLASH (Nicht zu verwechseln mit Grandfather Flash, dem Mann von Oma!) – ‚Don‚t push me ‚cuz I‚m close to the edge…‚, welches das hektisch gerockte und lässig an die Bass-Basis gelehnte „The Message„ abrundet.
„Word Is Bond„ strotzt vor bemerkenswerten Hooks und siegt somit auch ohne großen Hit an Bord, daran krankte nämlich „Bout It„. „Word Is Bond„ überzeugt dagegen als Gesamtergebnis und bietet erschreckend wenig Füllmaterial. Es untermauert die Tatsache, dass sich DEEZ NUTS mit vier Alben schon einen Namen gemacht haben, der letztendlich doch nicht nur aus hitzigen Live-Shows resultieren kann. Die Platte wirkt deutlich weniger gefälliger als der Vorgänger und zeigt DEEZ NUTS wahrscheinlich endlich mal ungeschminkt. Minus und Minus ergibt in diesem Fall also Plus!
8 Punkte? *gähn*..