Deepwater - Into The Haze
Review
Ein Demo ist wie ein Überraschungs-Ei – man weiß nie was drin ist! Und doch freut es einen immer, wenn man etwas Gutes vorfindet. So verhält es sich auch mit dem ersten Demo der Vier-Mann-Truppe DEEPWATER aus Heidelberg. Ihr erstes Output heißt „Into The Haze“ und ist für alle Fans von CREED oder NICKELBACK interessant. Das Durchschnittsalter der Bandmitglieder beträgt gerade mal zwar 22 Jahre, doch die Musik, die sie machen, ist fast doppelt so alt. Die Jungs haben sich nämlich „alte“ Rockmusik auf die Fahnen geschrieben und machen diese zwar nicht ganz so souverän, doch trotzdem gut. Wenn man von dem ausgeht, was die Heidelberger abliefern, würde man denken, dass sie alle beinharte Rocker und Ende Vierzig sind, doch sie haben alle kurze Haare und sehen auch wie Jungs von nebenan – ein schönes Beispiel dafür, dass Szenezugehörigkeit nicht zwingend über Kleidung ausgedrückt werden muss. Schaut man sich auf der Band-Homepage die „Alltime Favorites“ der einzelnen Musiker an, stellt man fest, dass sich neben etlichen Metalplatten, auch einige Alternative- und vereinzelt sogar Pop-Scheiben ausmachen lassen. Und genau in diesem Rahmen bewegen sich DEEPWATER. Die amerikanisch wirkende Ausrichtung ihrer Musik, wird schon allein durch das Plattencover mit der berühmten Road 66 verdeutlicht. Die Jungs wissen was sie tun, aber ihr Sound lehnt sich ganz schön an andere größere Bands an. So erinnert mich die Stimme von Sänger Danijel mal an Axl Rose und mal an James Hetfield – je nachdem, ob er clean oder guttural singt. Wenn man bedenkt, dass die Band erst seit drei Jahren existiert, ist es schon eine ordentlich Leistung, solch ein qualitativ hochwertiges Demo in Eigenregie aufzunehmen und zu veröffentlichen. Die Band sollte allerdings an ihrer Gitarrearbeit feilen, denn einige der Riffs scheinen arg dahingeklatscht und teilweise etwas ideenlos zu sein. Ebenso weist das Vierergespann einige Unsicherheiten im Songwriting auf, doch insgesamt gesehen ist es trotzdem eine ordentliche Leistung für das erste Lebenszeichen der Band. Und dieses Jahr ist schon ihre zweite Platte geplant – man darf also gespannt sein, wie es mit DEEPWATER weitergeht.