DEEP SUN aus der schönen Schweiz legen mit „Dreamland – Behind The Shades“ ihr nunmehr drittes Album vor. Da ich die Band bislang nicht auf dem Schirm hatte, habe ich mich bei Youtube schlau gemacht und mir ein paar (ältere) Stücke angehört. Allesamt haben ein bestimmtes Niveau nicht unterschritten, was für das neue Album schon einmal ein positives Signal ist. Auch die bandinternen Wechsel haben sich nicht negativ auf den Sound ausgewirkt. Also rein ins Dreamland.
Als erstes fällt einem beim Hören der Name NIGHTWISH ein, da hier ähnlich gelagerte Musik geboten wird. Allerdings, und das muss man so deutlich sagen, wird das Level der Finnen hier nicht erreicht. Das heißt aber nicht, dass Songs wie „Killer In A Dream“ oder „Hands In Anger“ Mist sind. Nein, das sicherlich nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Durch viele orchestrierte Parts wird das Albumkonzept gut umgesetzt. Zentrales Thema sind hier Träume in jeglicher Form. Man hört dem Album auch an, dass hier ein besonderes Augenmerk auf die Verbindung von Musik und textlichem Konzept gelegt wird. Inhaltlich passt es also schon mal. Getragene Songs wie eben „Killer In A Dream“ erinnern schon mächtig an die finnischen Vorbilder. Dennoch kann man hier nicht von einem Klon oder Plagiat sprechen, denn dafür haben DEEP SUN zu viele eigene Ideen.
Und trotzdem bleibt ein zwiespältiger Eindruck zurück, denn das Album wirkt etwas zu übermotiviert. Die Stücke sind so dermaßen voll mit Parts und Melodien, dass man schnell den Überblick verlieren kann in welchem Song man sich gerade befindet. Dass es auch anders geht, zeigen die Schweizer beim kurzen und prägnanten „Mitternachtstanz“. Hier kommen sie schön auf den Punkt und haben einen Ohrwurm der Extraklasse gezaubert. Da der Song in Deutsch vorgetragen wird, nimmt er alleine deshalb schon eine Sonderstellung ein. Aber ein paar mehr Stücke in dieser Form und es wären mehr Punkte drin gewesen.
So bleibt ein musikalisch gutes Album, das handwerklich sauber eingespielt wurde mit einigen schönen Passagen, das in seiner Gänze aber nicht wirklich zündet. Schade, aber hier war eindeutig mehr drin. Vielleicht haben sich DEEP SUN auch einfach zu viel vorgenommen. Freude von symphonischen Klängen dürfen das Album aber gerne anchecken, schlecht ist die Musik auf „Dreamland – Behind The Shades“ nicht. Für mich nur zu überladen.
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