Deep Purple - Stormbringer – 35th Anniversary Edition

Review

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In den vergangenen Jahren sind die meisten Klassikeralben von DEEP PURPLE in einer Neuauflage erschienen, wobei dahinter aber scheinbar kein allumfassender Masterplan stand: „In Rock“, „Fireball“ und „Machine Head“ erschienen jeweils als „25th Anniversary Edition“, was bei „Who Do We Think We Are“ offenbar um zwei Jahre verpasst worden war, während dem 74er-Werk „Burn“ erst zum 30. Geburtstag eine Neuauflage spendiert wurde. Nun dauerte es weitere fünf Jahre, bevor sich Glenn Hughes des zweiten und bereits wieder letzten Albums der MK.-III-Besetzung angenommen hat: „Stormbringer“ präsentiert sich in seiner „35th Anniversary Edition“ als umfangreiche CD/DVD-Ausgabe, die nun – in einem schmucken Pappschuber verpackt – den Weg in die Plattenläden findet. Die CD bietet dabei die neun regulären Tracks des Albums als remasterte Version sowie vier Remixes von Glenn Hughes und eine instrumentale Version von „High Ball Shooter“.

Musikalisch – da sollten wir uns nichts vormachen – kann das Album nur in Ansätzen an PURPLES Glanztaten der frühen 1970er anknüpfen. Nüchtern betrachtet hat „Stormbringer“ mit dem Titeltrack eigentlich nur einen wirklichen Klassiker hervorgebracht. Und dass Gitarrist Ritchie Blackmore angesichts der funkigeren und leichteren Ausrichtung von „Stormbringer“ bald darauf das Weite suchen würde, ist – im Nachhinein betrachtet – ein durchaus logischer Schritt gewesen. Trotzdem bietet das Album mit dem flotten „Lady Double Dealer“, der gefühlvollen, von David Coverdale gesungenen Ballade „Soldier Of Fortune“ sowie den eingängigen Tracks „Hold On“ (mit einem eigentlich fürchterlichen Background-Chor) und „The Gypsy“ einige gute Songs, die auch nach 35 Jahren nichts von ihrem Charme eingebüßt haben. Mein Favorit ist jedoch das funky „You Can’t Do It Right“ mit einem wahrhaft abgefahrenen Synthesizer-Solo von Jon Lord.

Der Sound der Tracks ist nach der Überarbeitung unglaublich transparent und vor allem das Schlagzeug klingt knackig, weswegen es hier nichts zu kritisieren gibt. Die vier Remixes von Glenn Hughes klingen insgesamt noch etwas lebhafter, dürften aber nur für beinharte Fans interessant sein, da sie sich von den Originalen nur marginal unterscheiden. Auf einer zusätzlichen Audio-DVD gibt es hingegen die ursprünglich angefertigte Quadrophonie-Abmischung des Albums, die in das heute gebräuchliche 5.1-Surround-Format übertragen wurde, sowie eine Stereo-Fassung in gleicher Qualität, die durch Screen-Images ergänzt wird. Ergänzt wird das Package durch ein 24-seitiges Booklet, das zwar nicht die Texte enthält, dafür aber ausführliche Liner-Notes sowie zahlreiche Fotos und Abbildungen (u.a. Jon Lord auf dem Cover der Bravo). Insgesamt also eine knappe Empfehlung, die sich einerseits aus der Bewertung der Musik, andererseits aus der umfangreichen und stimmigen Aufmachung dieser Edition zusammensetzt.

09.03.2009

- Dreaming in Red -

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