Deep Purple - Come Taste The Band (35th Anniversary Edition)

Review

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Im Rahmen von EMIs Wiederveröffentlichung der DEEP PURPLE-Alben aus der Ära 1968-76 ist heute in der 35th-Anniversary-Edition „Come Taste The Band“ dran. Mit diesem Werk wurde sozusagen das Ende des ersten Bestehens von DEEP PURPLE eingeleitet. Das Album bekam keine guten Kritiken, und gemessen an anderen PURPLE-Releases verwundert das auch nicht. Aber war es wirklich solch ein schlechtes Album?

Was sich zuvor schon ankündigte, wurde auf „Come Taste The Band“ fortgeführt. DEEP PURPLEs Weg ging verstärkt vom Hard Rock zum Blues Rock, wie ihn Coverdale später mit seinen WHITESNAKE perfektioniert hat. Zudem brachte Neugitarrist Tommy Bolin funkige Elemente in den Sound ein. So impliziert auch der Albumtitel: Probiert diesen neuen Sound der Band aus! Nun, wie wir wissen, stieß er großteils auf Ablehnung. Dennoch finden sich auch hier mit „Comin‘ Home“, „Drifter“, „This Time Around“ und „You Keep On Moving“ einige wirklich gute Songs. Mit „Gettin Tighter“ oder „I Need Love“ kann ich aber nicht viel anfangen. Es ist eben ein konträres Werk.

Was ist nun das besondere an der 35th-Anniversary-Edition? Es handelt sich um eine Doppel-CD. CD 1 enthält das Originalalbum, erweitert um eine Single-Version von „You Keep On Moving“. Interessant ist CD 2 mit den 2010er-Album-Remixes von Kevin Shirley, der die Feinheiten mancher Songs perfekt rauskitzelt. Der Sound ist etwas klarer, ohne die Charakteristik der Originaltracks zu zerstören. Die Instrumente sind transparenter und besser zu vernehmen. Zweifellos ist es Ansichtssache, ob man diesen klareren Sound, der zugleich noch ein bisschen kraftvoller aus den Boxen tönt, bevorzugt, oder das etwas „schwammigere“ Original. Bei mir geht die Tendenz mehr zu den Remixes. Den Sinn hinter verschiedenen Songumstellungen der Tracklist bleibt mir allerdings verborgen. Die Reihenfolge des Originals wirkt stimmiger. Außerdem wurden „This Time Around“ und „Owed To G“ getrennt, was nicht zwingend nötig wäre.
CD 2 enthält weiterhin zwei bislang unveröffentlichte Stücke. Das erste heißt „Same In L.A.“ und wird damals wahrscheinlich aussortiert worden sein. Es ist ein fast-Instrumental, das eigentlich ganz nett ist. Track 2 nennt sich „Bolin/Paice-Jam“ und drückt damit schon alles aus: eine Jam-Session aus Gitarre und Drums. Die technischen Spielereien von Bolin sind wahrlich nicht von schlechten Eltern. Wie hätte sich die Band wohl entwickelt, wenn sie in der Mark IV-Besetzung weiterexistiert hätte?

Wer „Come Taste The Band“ nicht grundsätzlich ablehnt, bekommt mit der 35th-Anniversary-Edition ein recht interessantes Bundle präsentiert. Die neuen Remixes samt der beiden Bonus-Tracks machen besonders den zweiten Rundling für Sammler interessant.

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13.11.2010

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