Deed In Karma - Good Dog

Review

DEED IN KARMA ist eine vierköpfige Truppe aus dem dänischen Veijle, die Hunde mag. Das zumindest legen Albumtitel, Artwork und diverse Textpassagen („I’m a dog, throw me a bone cause I’m out of luck.„) nahe. Wie weit die Liebe dieser Herrschaften zu den Vierbeinern tatsächlich geht, bleibt ungewiss – ebenso wie die Frage, wo die vier Typen die Kohle herhatten, um wochenlang bei Jacob Hansen (u.a. ABORTED, HEAVEN SHALL BURN, VOLBEAT) im Studio zu hocken. In der (komplett auf Dänisch gehaltenen) Band-Info auf der Facebook-Seite ist – sofern man einem gängigen Übersetzungs-Tool glauben darf – die Rede von einem „anonymen Sponsor“. Nun ja, nichts genaues weiß man nicht. Halten wir uns also an die Fakten. Und die sagen, dass das Quartett auf seinem Debüt elf überzeugende Rock-Nummern im Gepäck hat, mit denen man auch außerhalb der Heimat Gehör finden sollte.

Denn so abgebrüht und souverän, wie DEED IN KARMA ihre rockig-knackigen Kompositionen servieren, könnte man meinen, diese Herren seien schon jahrzehntelang im Geschäft. Zweifelsfrei haben die Dänen im Rock, Grunge und Hard Rock der 90er Jahre ihre Wurzeln, verleihen dem Ganzen aber auf „Good Dog“ einen zeitgemäßen Anstrich, sprich: Trockene, rhythmische Hard-Rock-Riffs treffen auf eine Prise Delay und schmeichelnde Melodien, eingebettet in die von Hansen sehr modern, aber auch offen und warm modellierte Abmischung.

Ihren Sound beschreibt die Band selbst dabei folgendermaßen (um genau zu sein, will ich nur diese unglaubliche Babelfish-Passage zitieren): „Wir lieben die großen Riff, der weitläufigen Haken und vor allem die Partei!“ Riffs, Hooks und Party machen, also. Letzteren Punkt würde ich übrigens ein wenig einschränken: Natürlich gehen die Songs gut ins Bein, insgesamt kommen sie aber vordergründig reif, routiniert und dast schon freundlich daher – und nicht unbedingt wie die „Sauf- und Feier“-Hymnen artverwandter Prollrock-Kollegen.

Highlights der durchweg starken Scheibe sind zweifelsfrei das fast ohne Gesang vorgetragene „Karma Theme“, das energisch voranrockt und dessen griffiger, prägnanter Zwischenteil sowie der folgende, psychedelisch angehauchte Oldschool-Schlusspart sofort hängenbleiben. Mit der Single-Auskopplung „Stray Dog“ hat man zudem eine flotte Nummer am Start, bei der alles wie die berühmte Faust aufs Auge passt. Ebenfalls zum erdigen Kracher entwickelt sich nach flippigem Orgel-Auftakt das starke „Anamnesis (Hills Of Shit)“. Ein Sonderlob muss außerdem Fronter Jonas Holmberg ausgesprochen werden: Der Mann singt, röhrt und krächzt sich derart gekonnt durch die Songs, dass es eine wahre Freude ist.

Einziger wirklicher Kritikpunkt ist, dass die Refrains der Stücke nicht immer zünden. Wären die Dänen hier noch ein wenig konsequenter gewesen, hätte man auf Anhieb ein absolutes Hit-Album an den Start gebracht – allein, die ganz großen Momente und Melodien sind am Ende dann doch eher rar.

Das ändert letztlich aber nichts daran, dass die Herren mit „Good Dog“ eine bockstarke Rock-Scheibe veröffentlicht haben, mit der sie – aus dem Stand, wohlgemerkt – am Großteil der Konkurrenz vorbeiziehen. Insbesondere Freunde kraftvoller, melodischer Rockmusik sollten sich diese Platte dringend mal näher anschauen.

21.09.2014
Exit mobile version