Decon - The Birth Of Tragedy

Review

Nach ihrem letzten von den einschlägigen Magazinen fast durchweg gelobten Longplayer „A Fallen Angel’s Voice“ legen DECON nun mit „The Birth Of Tragedy“ ein neues Album vor. Härter aber auch gleichzeitig etwas melodischer geht es hier zur Sache, wobei die Mischung aus Old-School- und Melodic-Death-Metal natürlich alles andere als neu ist und irgendwo zwischen KILLSWITCH ENGAGE und HEAVEN SHALL BURN liegt.

Nach einem kurzen Intro namens „Invocatio“ geht’s mit „Signum Vitae“ medias in res, wobei die weitgehend standardisierte Herangehensweise schon nach einigen wenigen Durchläufen Langeweile aufkommen lässt, denn auch das Tempo und der Rhythmus fast aller Stücke ähnelt sich und das Midtempo wird nur selten verlassen. In diesem Sinne verursachen kurze Rasereien in den Anfängen von „Imperator“ und „Revelatio Retenta“ direkt ein Aufatmen und machen das Album zeitweise interessanter. Bis auf das ganz gut ins Ohr gehende „Carmen Cygni“ bleiben jedoch kaum Melodien oder Fragmente im Gedächtnis haften.

Richtig interessant finde ich allerdings das Gesamtkonzept, das von antiken und modernen Tragödien handelt: vom Aufstieg Orpheus‘ aus der Unterwelt bis zu Amerikas moralischem Niedergang im 21. Jahrhundert und die Idee, sämtliche Songtitel in Latein zu verfassen. Hätte es sich da nicht angeboten, auch mal einen Song komplett in Latein darzubieten?

Die handwerkliche Umsetzung ist ansonsten durchaus sauber – vor allem sind die stellenweise leicht progressiven Gitarren hervorzuheben und auch die Drums sind kraftvoll gespielt – und einige Ideen, wie zum Beispiel der akustische Mittelpart bei „Tactus Midae“ sind gut gelungen, aber dennoch sind DECON noch nicht in der Lage, sich von der Masse abzuheben. Auch der Gesang bzw. die Shoutings von Sebastian Karnatz sind manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, wobei ich seine Stärke eindeutig in den Clean Vocal Parts sehe.

DECON haben mit „The Birth Of Tragedy“ zwar straighten MetalCore abgeliefert, allerdings ohne jegliche Überraschungen, wie es zum Beispiel bei den letzten Outputs von INSENSE oder BLINDED COLONY der Fall ist. Iustitia est constans et perpetua voluntas ius suum cuique tribuendi.

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18.08.2007

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