Decline Of Humanity - Corrosive

Nachdem sich die Franzosen DECLINE OF HUMANITY im Jahre 2004 auflösten, fanden sie sich 2006 wieder zusammen, um ihre Mixtur aus Thrash Metal mit einer Prise Heavy und leichtem Hardcore erneut aus dem Sack zu lassen.

Mit relativ ungeschliffenem Sound klöppelt „Corrosive“ um sich und präsentiert die Songs, die seinerzeit vor der Auflösung aufgenommen wurden. Demnach hat der Stoff bereits drei Jahre auf dem Buckel und ehrlich gesagt erschließt sich mir nicht so ganz der Sinn, diesen (wenn man die Schnelllebigkeit der Szene betrachtet) alten Kram nochmal regulär zu veröffentlichen, zumal vorliegende CD lediglich sechs Tracks beinhaltet. Wäre es nicht sinnvoller gewesen, den Klapperkram nochmal zu überarbeiten und mit vernünftigem Sound unters Volk zu bringen? Zwar ist „Corrosive“ nicht wirklich mies produziert, lässt in den Feinheiten trotzdem einiges zu wünschen übrig. Das Schlagzeug hat nicht genug Druck, die Gitarren klingen wie eine bessere Proberaumaufnahme und der Sänger röchelt wie ein heiserer Kettenraucher. Da hätte mehr drin sein können und müssen, zumal die Songs an sich gar nicht mal übel sind. Abwechslungsreich und ziemlich verspielt sind die Stücke interessant gehalten und machen neugierig auf mehr (das nächste Album zum Beispiel). Schatten wirft lediglich das schwache Drumherum, was aber einen nicht unerheblichen Anteil am kompletten Erscheinungsbild hat, welches eben in diesem Falle getrübt ist.
Old-School-Puristen wird der Sound nicht stören; vermutlich sogar genau das Gegenteil wird der Fall sein. Sie werden sich freuen, mal wieder unverfälschte Klänge zu hören. Jedem das seine…

Für mich ist diese Veröffentlichung jedenfalls in seiner Gesamtheit nicht rund und lässt einige Fragen offen. Da hilft letztendlich auch nicht die musikalische Spannbreite von melodischem Heavy Metal über Thrash bis hin zu schnellen Blast-Einlagen. Der Sound ist einfach die halbe Miete und wenn man mein Argument von oben auch nochmal aufgreift, was sich DECLINE OF HUMANITY dabei denken, als ziemlich unbekannte Band ihr altes Gemüse nochmal in die Arena zu werfen, frage ich mich angesichts des überschwemmten Marktes ernsthaft, ob „Corrosive“ wirklich sein musste. Dann lieber ein neues Album.