Besonders viel Rock- oder Metalmusik ist aus der Türkei noch nicht zu uns herübergeschwappt, umso interessanter war für mich eine Brutal Death Metal-Platte aus jener Nation. Offenbar frisch und unverbraucht prügeln die Türken mit dieser Scheibe ihr Debütwerk ein, welches jedoch jegliche zuvor aufgekeimte Euphorie wie ein 400 Kilo schwerer Holzklotz ausbremst. Die Ohren haben die Südländer nämlich offensichtlich gut aufgesperrt, denn zu Hören gibt es hier überaus typische, amerikanische Stangenware.

Ich hatte mir, auch wenn ich nicht wirklich daran geglaubt habe, wenigstens etwas mehr Eigenständigkeit – vielleicht ein paar interessante Einflüsse – gewünscht. Absolute Fehlanzeige. Von Kopien oder Diebereien kann man nicht mal sprechen, da sich die Mucke nur aufs Wesentliche beschränkt. Einzig das Drumming steht streckenweise etwas über den Allerweltsriffs und dem eintönigen Gegrunze, das zum Teil merklich in den Röchel-Sektor abdriftet.

Lediglich mit der Produktion kann man sich im Ganzen recht zufrieden geben – nicht zu blank geputzt, sondern ein wenig hölzern, was der Platte wenigstens einen Hauch Authentizität verleiht. Das ändert allerdings rein gar nichts daran, dass Songwriting und Hooklines total für die Katz’ sind, weil einfach nichts hängen bleibt, so finden sich auf der gesamten Scheibe vielleicht drei bis vier Momente, während denen man die Ohren freiwillig spitzt.

So ist das schlicht und ergreifend zu wenig um in der Masse zu bestehen – man hätte doch mindestens mal Dinge wie Tempovariationen oder etwas Abwechslung am Mikro erwarten können, damit “Phases Of Dimensional Torture“ zumindest geringfügig attraktiver erscheint. So ist das ein glattes mangelhaft – immerhin sind die Instrumente sauber gespielt.