Decadence - Chargepoint

Review

Etwas mehr als ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres Drittwerks „3rd Stage Of Decay“ stehen die schwedischen Thrasher DECADENCE mit dem Nachfolgealbum „Chargepoint“ auf der Matte. Eigentlich keine lange Zeitspanne – aber nachdem Frontfrau Kitty Saric bereits im letzten August angekündigt hatte, dass sich ihre Band im Studio befindet, hatte ich einen schnelleren Release erhofft. Macht aber nichts, denn trotz der Verzögerung bietet „Chargepoint“ ein auserlesenes Thrash-Menü, das weder verkocht noch abgestanden ist.

Wie schon beim Vorgängeralbum stecken die ersten beiden Tracks die weitere Marschrichtung ab: „Discharge“ und „Silent Weapon (For A Quiet War)“ bieten alle Zutaten zwischen Melodic Thrash und Death Metal, für die die Band auch bisher stand: Da gibt es mal flotte, mal vertrackte Rhythmen, die für ordentlichen Drive sorgen, viele Gitarrenharmonien neben rhythmischen Riffs, und über allem steht der aggressive Gesang von Metallic Kitty – und die blonde Frontfrau hat sich einiges einfallen lassen, um möglichst variabel zu klingen: Das geht hin bis zu tiefen Grunts, wie im Song „Strength Of Mind“ (das ansonsten ziemlich melodiös daherkommt). Normalen Gesang sollte aber wirklich niemand erwarten, auch wenn sie im fulminanten Opener „Discharge“ ihre Stimme nicht immer voll hochdreht. Dafür zeigt sich die Band in den abschließenden Tracks „Be Home When I’m Gone“ und dem Instrumental „Demons Run“ von ihrer melodiösen Seite, mit mehrschichtigen, technisch feinen Gitarrenläufen und sogar Akustikgitarren.

Insgesamt benötigt „Chargepoint“ schon ein paar Durchläufe, um damit warm zu werden. Vielleicht liegt es daran, dass der Fünfer so viele Melodien und Breaks auffährt, denn unter dem Gesichtspunkt der schieren Brutalität kann die Scheibe nicht direkt punkten. Es ist eher die Vielseitigkeit der Songs, die letztlich beeindruckt und die Daumen nach oben zeigen lässt. Allerdings – und das ist ein Kritikpunkt an „Chargepoint“ – gibt es diesmal nur mit dem Opener „Discharge“ einen offensichtlichen Hit. Andererseits überzeugt die Geschlossenheit aller neun Tracks, wodurch sich das Album auch nach vielen Durchläufen noch nicht abnutzt. Sauber!

14.10.2009

- Dreaming in Red -

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