Debauchery - Rage Of The Bloodbeast

Review

Galerie mit 14 Bildern: Debauchery - Metal Frenzy Open Air 2023

Obwohl die Stuttgarter Combo erst seit 2003 existiert und schon mit einigen Besetzungswechseln zu kämpfen hatte kann man bereits auf einige Erfolge zurückblicken. Darunter eine Tour mit NAPALM DEATH und HATE PLOW, sowie eine Support-Show des Death-Metal Urgesteins OBITUARY.

Neben der Eigenproduktion „Kill Maim Burn“ haben meine Landsleute mit „Rage of The Bloodbeast“ die erste Scheibe beim Label Black Attakk veröffentlicht. Eröffnet wird das wilde Blutfest von „Blood For The Bloodgod“. Ein Midtempo-Stampfer mit reichlich Groove und einem Refrain, der sich in den Hirnwindungen festsetzt. Dabei ist eine Affinität zu SIX FEET UNDER nicht zu verleugnen und kann wohl auch grob als Marschrichtung für den Rest des Albums gelten. Besonders die Gitarren und der abartig tiefe Gesang lassen einem die Totengräber immer wieder durch die Gehörgänge toben. „Rage Of The Bloodgod“ ist demnach kein Album, das Innovationspreise einheimsen wird. Dafür ist der Pfad reichlich zu eng gesteckt und es dauert eine ganze Weile, bis das Talent der goreverliebten Combo hinter dem blutigen musikalischen Gewand durchschimmern will.

„I Will Rape And Murder“ ist eine dieser Nummern, die für deutlich mehr Speed und Abwechslung sorgt. Leider fallen die Jungs danach recht schnell wieder Sechs Fuß tiefer. Auch wenn die Ähnlichkeiten zu besagter Band unüberhörbar sind, muss man erst einmal dieses Niveau erreichen und genau das schaffen die Schwaben richtig gut, was dem Album dann durchaus Charme verleiht. Die Überraschung folgt allerdings auf dem Fuße und mit dem Rausschmeißer „Take My Pain“ werden ganz andere Töne eingeschlagen. Wurde zuvor gemetzelt, geprügelt und geschändet dringen hier orchestrale Töne ans Ohr, die wunderbar mit dem höllischen Organ des Sängers harmonieren. Mehr solcher Stücke hätten sich bestimmt ganz gut gemacht.

Nichtsdestotrotz und ungeachtet des geringen Innovationspotenzials des Albums schieben die Jungs ein höllisch brutales Album vor sich her, das Live sicher überzeugen wird und einfach dazu anregt mal wieder richtig die Matte kreisen zu lassen. Muss es immer mehr sein? Nein, sicher nicht! Im Falle von DEBAUCHERY wurde zwar nicht der Death Metal neu erfunden, dafür gibt es aber voll auf die 12 und Bangstoff pur.

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11.11.2004

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3 Kommentare zu Debauchery - Rage Of The Bloodbeast

  1. Anonymous sagt:

    Cool.Death-Metal in seiner einerseits reinen,andererseits komischeren Form.
    Six Feet Under.Sind wohl Götter für die Jungs aber Blood For The Bloodgod oder I Will Rape And Murder sind einfach verdammt gut,mal davon abgesehen das sie wie Six Feet Under klingen.Auch die Optik stimmt,geiles Booklet und ich hab sie dieses Jahr live auf dem Fuck The Commerce gesehen,live sehr gut.
    Simpel ausgefallen,aber allein der "Sänger" ist 5 Punkte wert.Aussen schön schwarz aber innen noch blutig,so wie mans kennt und mag…

    7/10
  2. Anonymous sagt:

    Überraschend gutes Album, wenn man bedenkt, daß es sich bei der Band prinzipiell "nur" um einen SFU-Clon handelt. Aber in der Schnittmenge aus Death Metal und Rock’n Roll (ich hör‘ da eindeutig ein paar AC/DC-Versatzstücke raus)funktioniert die ganze Sache schon ziemlich dufte. Einen Song wie "Wargrinder" (genial) hätten bestimmt auch etabliertere Bands als diese hier gern im Programm. Der Rausschmeisser "Take my Pain" ist dafür leider scheisse und klingt wie Crematory in schlecht. Nun ja, man kann nicht alles haben…

    8/10
    1. doktor von pain sagt:

      „Crematory in schlecht“ ist doch ein Pleonasmus, ungefähr wie „Schwarzweiß-Film ohne Farbe“.