Debauchery / Balgeroth / Blood God - Monster Metal / Böse bis ins Blut / Metal To The Bone

Review

Galerie mit 14 Bildern: Debauchery - Metal Frenzy Open Air 2023

DEBAUCHERY, die Band, die so klingt, als hätte Chris Barnes mit Angus Young ein Kind gezeugt, und ihr Mastermind Thomas Gurrath sind ja mittlerweile so etwas wie eine gespaltene Persönlichkeit. Es gibt einmal die bereits erwähnte Hauptband, die Death Metal im Stil von SIX FEET UNDER spielt und das Hard-Rock-Spin-Off BLOOD GOD (auf dem ersten Album noch BIG BALL), welches in der Vergangenheit bereits mehrere Alben veröffentlichte und auf welchem Gurrath sein AC/DC-Fandom ausleben kann. Seit drei Jahren gesellt sich noch BALGEROTH dazu, was letztlich einfach DEBAUCHERY auf Deutsch ist. Bis 2018 veröffentlichte Gurrath so im Jahrestakt neue Musik von mindestens einer der drei Bands. Nun hat es drei Jahre seit dem BALGEROTH-Debüt (samt DEBAUCHERY- und BLOOD GOD-Bonus-CD) gedauert, um erneut ein Dreierpack unters Volk zu bringen.

DEBAUCHERY – Monster Metal

Das Cover und auch die Promotion zielt dieses Mal wieder auf die Ursprungsband Gurraths. „Monster Metal“ von DEBAUCHERY nimmt auch den größten Teil des Albums ein. Satte zehn neue Songs präsentieren sich auf der ersten Platte. Musikalisch wie textlich warten keine großen Überraschungen auf die Hörer*innen. DEBAUCHERY standen schon immer für stampfenden Mid-Tempo-Death-Metal mit Lyrics, die sich im Laufe der Jahre und dem stetig wachsenden Universum rund um die Band immer mehr an ein Tabletop-Rollenspiel annäherten. Warhammer lässt grüßen?

Im weiteren Verlauf bleibt der sprichwörtliche Schuster bei seinen Leisten. Wer DEBAUCHERY auf ihren vorherigen Alben gehört hat, weiß eins zu eins, was ihn hier erwartet. Das ist solide, allerdings auch etwas abgestanden. Frische Ideen, wie seinerzeit zu „Rage Of The Bloodbeast“ mit dem schon fast symphonischen „Take My Pain“ oder der wirklich fast perfekten Verschmelzung von AC/DC und SIX FEET UNDER auf „Back In Blood“, bietet „Monster Metal“ nicht. Stücke wie „Hate Kill Murder“ kopieren dabei schon ungestraft das eigene Werk („Kill Maim Burn“).

BALGEROTH – Böse bis ins Blut

Fünf Stücke des „Monster Metal“-Albums präsentiert uns DEBAUCHERYs kleiner, deutscher Bruder BALGEROTH noch einmal in unserer Landessprache. Da wird relativ flott beim Intro zu „Blutgott“ („Bloodking“) klar, warum es kaum Brutal Death Metal auf Deutsch gibt. Worte wie „Dämonenverschlinger“ assoziiert man wohl eher mit der deutschen Übersetzung von „Diablo II“ und auch der Rest der Lyrics wartet eigentlich nur darauf, dass einem endlich Baumkopf Holzfaust über den Weg läuft. Wenn Gurrath vernünftig growlt funktioniert das Ganze noch recht gut, den klaren Sprechgesang, oder die Erzählstimme, wirkt aber sehr gepresst und künstlich. Musikalisch sind die Stücke identisch.

BLOOD GOD – Metal To The Bone

Und Runde drei kommt mit sieben Stücken des „Monster Metal“-Albums daher. Dieses Mal versehen mit Gurraths AC/DC-Stimme. Die Stücke sind dabei ebenfalls wieder identisch. Als Titeltrack fungiert bei BLOOD GOD das rockigere Stück „Metal To The Bone“. Wenn das ganze Werk hintereinander weg gehört wird, stellt sich mittlerweile eine gewisse Ermüdung ein, da die Varianz innerhalb der Songs eher überschaubar bleibt.

„Monster Metal“ und seine kleinen Brüder sind nett, aber einfallslos

Es gab eine Zeit, da haben sich die Songs der einzelnen Bands von Thomas Gurrath noch unterschieden. Kurz nachdem DEBAUCHERY „Rockers & War“ rausgehauen haben, erfolgte der Split in schmissige Hard-Rock-Songs in Form von BIG BALL (später dann BLOOD GOD) und dem brutalen, etwas schnelleren Death Metal von DEBAUCHERY. Leider verschmolz das spätestens 2015 mit „Fuck Humanity“ in eine recht gleichförmige Masse, die wir auch hier auf „Monster Metal“ vorfinden. An dieser Stelle sollten DEBAUCHERY, BLOOD GOD und BALGEROTH versuchen, nicht immer alles zusammen und in drei marginal verschiedenen Varianten zu veröffentlichen, sondern lieber wieder Einzelalben der Marke „Torture Pit“ (DEBAUCHERY) oder „No Brain, But Balls“ (BLOOD GOD) herauszubringen. Dann findet vielleicht auch BALGEROTH noch zu einer eigenen Identität.

14.05.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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