Debase - Unleashed

Review

Was ist essentieller, damit Metal einen absolut fesselt, ohne ein schnelles Entrinnen zuzulassen? Tausend Tonnen Groove oder griffige Hooklines samt eingängiger Melodien? Nach dem Genuss von „Unleashed“, dem Drittwerk der Schweden von DEBASE, bin ich fast geneigt zu sagen, dass zweitgenannte Dinge eher notwendig sind. Warum? Weil die hier gebotenen elf Tracks ohne Ausnahme grooven und in die Knochen gehen wie die Sau, das gesamte Album aber dennoch irgendwie an einem vorbei plätschert. Markante Refrains oder Ohrwurmmleodien sind leider Fehlanzeige. Vielleicht liegt die fehlende Geschlossenheit dieses Werkes aber auch in seiner weit gefassten stilistischen Offenheit begründet. Mal wüten die fünf Mannen aus dem Land der schönen blonden Frauen wie ein MACHINE HEAD-Bulldozer durch ihre heimischen Elchwälder, während der nächste Song CANDLEMASS-artig vor sich hin doomt, nicht zu vergessen die Power Metal-Einflüsse, die aufgrund ihres modernen Touchs immer wieder an BRAINSTORM erinnern. Ein wildes Potpourri also, das hier mit „Unleashed“ auf einen losgelassen wird. Dass DEBASE dabei den Ruf einer exzellenten Liveband genießen und diesen auch schon als Support von JUDAS PRIEST oder ANNIHILATOR beweisen durften, verwundert nicht, denn der allgegenwärtige Groove dieser Band plättet einen anfangs wirklich. Doch mit zunehmender Spieldauer vermisst man hier und da mal einen Mitsingpart oder ein aufhorchen lassendes Gitarrenthema, wodurch der Groove etwas gezwungen wirkt. Schade eigentlich, denn hätte man zwischen Brecher wie „Elected“ oder „The Blood Remains“ und Doom-Walzen wie „Symphony For The Unholy“ den ein oder anderen Hit platziert, wäre „Unleashed“ ein richtig gutes Album geworden. So aber ballert es nur eingangs ordentlich, wird aber aufgrund fehlender Höhepunkte nach einer gewissen Zeit immer fader. Live dürften hingegen auch die neuen Songs von DEBASE amtlich Schädel abmontieren.

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16.06.2004

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