„Melodic Dark Metal“ heißt die Musik der baden-württembergischen Band DEATHTINY im Presseschreiben, im Internet ist von „Black/Death Metal with Classical Elements“ zu lesen. Gut, ein Eindruck vom Stil sollte vermittelt sein – oder? Naja: Fakt ist, dass das zweite Album der Band, „In Creep’s Clothing“, an vielen Stellen auch als klassisches Gothic-Metal-Werk durchgehen kann. Meinetwegen mit Betonung auf den klassischen Elementen. Weiterhin ist Fakt: Obwohl das Album durchaus seine Höhepunkte hat („Fly“, „Heaven & Lies“), ist es alles in allem eher schwach geworden.
Das liegt zum einen daran, dass die Band zwar mit verschiedenen Elementen spielt, dabei aber einen roten Faden vermissen lässt – während „Emptiness In Perfection“ oder „Deceiver“ wie relativ klassisches Gothic-Zeugs (wenn auch etwas härter als der Genredurchschnitt) klingen, ist das oben genannte „Heaven & Lies“ tatsächlich stark durch sinfonischen „Black“ Metal à la mittlere CRADLE OF FILTH inspiriert. Wenn man es aber nicht schafft, die verschiedenen Elemente zu einem sinnvollen Konzept zu verbinden, dann kann auch das Unvorhersehbarkeits-Argument schlecht gelten. Zum anderen ist auch der relativ unspektakuläre Gesang nicht zur Spannung zuträglich – vor allem die weibliche Stimme von Julia Mann kann darüber hinaus in den höheren Lagen nicht immer überzeugen. Alles in allem gilt wie gesagt: Ansätze sind da, aber das geht spektakulärer.
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