Deathswarm - Forward Into Oblivion

Review

Schwedischer Death Metal oder zumindest jener, der sich den einschlägigen Stilmitteln skandinavischem Schaffens bedient, erfreut sich dieser Tage höchster Beliebtheit. Aus dem nördlich der Hauptstadt gelegenen Uppsala ringt mit “Forward Into Oblivion” aus dem Hause DEATHSWARM ein weiterer Aspirant um den Einzug in die Siegeshallen, um fortan mit den Altvorderen wie DISMEMBER,UNLEASHED oder NIHILIST in einem Atemzug genannt zu werden.

DEAHTSWARM reisen düster in die Vergangenheit

Einige Mitglieder der 2017 gegründeten Band kennt man unter Umständen aus ihrer Zeit bei SARCASM, die ja immerhin bereits seit über dreißig Jahren der schwedischen Szene angehören. Auf ihrem Debüt-Album klingen DEATHSWARM wie eine Mischung aus UNLEASHED und BOLT THROWER. Insbesondere die extrem tiefen Growls und die ständig angezogene Handbremse machen die Musik aber zu einer düsteren Reise in die Vergangenheit.

Einerseits klingt der Opener “We Still Burn” also wie ein misanthropisches Drohgebärden, andererseits wartet man vergebens auf den Moment der Eruption, die bei dem schweren Sound aber unbedingt eingesetzt werden muss. Ansonsten greift man nach wenigen Minuten zu einem anderen Album im Plattenschrank. “Unshackle The Jackal” geht glücklicher Weise genau in dieser Vorwärtsbewegung an den Start und verpasst “Forward Into Oblivion” mit dem zweiten Song einen Neustart.

“Forward Into Oblivion”: Gesang aus der Höhle?

Später erscheint “Army Of Shadows” zunächst auch im Uptempo-Gewand, streift dieses zugunsten eines ballernden Double-Bass-Loopings aber bald ab. Sicher, zwischendurch wird immer mal wieder Gas gegeben. Diese Momente bleiben aber insgesamt Mangelware. Die begleitenden Harmonien locken leider auch nur selten einen Hund hinterm Ofen hervor, zu oft hat man diese immer wieder gleichen Flächen-Melodien bereits gehört. Dabei können die fünf Schweden auch mit einfallsreichen Songs aufwarten. “Unblessed Be Catharsis” beginnt beispielsweise mit einem Fade-In und einem überraschenden Break. Später steht dann aber wieder der sehr heruntergezogene Gesang im Vordergrund, der obendrein mit einem Höhlen-Plug-In versehen wurde, was schnell nervt.

Keine Überraschungen

“The Poet And The Meat Cleaner” stellt den Höhepunkt des Albums dar, beginnt der Track doch mit einem rockigen Schlagzeug-Auftakt und einem ENTOMBED-mäßigen Riff. Auch Twin-Guitars blitzen hier und da auf und zaubern für einen kurzen Moment so etwas wie ein Lächeln ins Gesicht des Hörers. Alles in allem versammeln sich auf “Forward Into Oblivion” neun solide Death-Metal-Songs, die sämtliche Trademarks für Genre-Fans beinhalten, gleichzeitig aber zu vorhersehbar umgesetzt wurden. Das größte Manko stellt sicherlich der Gesang dar, der einfach zu düster ist und sich gegenüber des omnipräsenten Double-Bass-Einsatzes nicht durchzusetzen vermag.

Einige gute Momente lassen sich dennoch finden. So wird der Mittelteil von “The Eating Blood” mit einem sehr ungewöhnlichen Tom-Part aufgefrischt, der mehr an die 80er-Jahre-Soundtrack-Riege erinnert, als an bleischweren Todesmetal. Beim nächsten Versuch dürfen DEATHSWARM gerne mehr mit den Arrangements experimentieren, die Ideen scheinen durchaus vorhanden zu sein.

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03.05.2021

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