Deathstars - The Perfect Cult

Review

Das letzte DEATHSTARS-Album „Night Electric Night“ liegt bereits fünf Jahre zurück, zwischendurch gab es lediglich die Compilation „The Greatest Hits On Earth“ mit einem neuen Song darauf – jap, ein wenig dürftig, was die DEATHSTARS in den letzten Jahren veröffentlicht haben. Nun wäre zu hoffen gewesen, dass das neue Material auf „The Perfect Cult“, dem bald veröffentlichten vierten Album der Band, wenigstens ordentlich reinhaut – und insofern ist es eine kleine Enttäuschung geworden; denn obwohl die Schweden auf „The Perfect Cult“ eine ganze Reihe großer Hits im Gepäck haben, ist ihr neues Werk insgesamt betrachtet nichts Besonderes.

Im Grunde ist „The Perfect Cult“ nicht viel mehr als eine Aufwärmung von Elementen seiner beiden Vorgänger „Termination Bliss“ und besagtem „Night Electric Night“: elektronisch, stampfend, industriell; Musik, die gut ins Ohr geht und tanzbar ist, die darüber hinaus aber wenig zu bieten hat – vor allem nicht die kalte Stimmung, die noch die letzten beiden Alben durchzog und sie zu den coolen Angelegenheiten machte, die sie waren.

Was übrig bleibt, ist klar: Songs irgendwo zwischen electrolastigem Gothic Rock und Industrial Metal, die immer gut ins Ohr gehen und bis zur Kitschigkeit übertrieben klebrige Refrains mit sich bringen. Als solche funktionieren die Songs auf „The Perfect Cult“ hervorragend, „Explode“, „All The Devil’s Toys“, der Titelsong oder „Temple Of The Insects“ – alles Ohrwürmer, alle wie für die Tanzfläche auf der Metalparty gemacht, alle vermitteln aber auch den Eindruck, es schon mal von den DEATHSTARS gehört zu haben … und zum Teil besser.

Ich prophezeie, dass „The Perfect Cult“ eines dieser Alben sein wird, die die Fans spalten: Im Grunde bekommt man das, was man von den DEATHSTARS erwartet, aber man bekommt es aufgewärmt. Wem ein paar gute Songs zum Mitgrölen reichen, der wird zufrieden sein, wer gerne mehr gehabt hätte, eher enttäuscht. Für den Sommer – bei offenem Fenster auf der Landstraße oder auf den Festivalbühnen – mag das genau das Richtige sein, dass „The Perfect Cult“ viel Langzeitwirkung haben wird, wage ich aber zu bezweifeln.

05.06.2014
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