Selbstbewusstsein haben die DEATHSTARS ja schon mal. „The Greatest Hits On Earth“ lautet der Titel ihrer ersten Best-Of und zeugt damit nicht gerade von Understatement.
Der erste Reflex des Fans guter Musik wird allerdings erst einmal jener sein: „Die Jungs haben gerade einmal drei Alben veröffentlicht. Warum zur Hölle brauchen die ein Best-Of?“ Das mag zwar eine berechtigte Frage sein, aber immerhin sind die Göteburger auch schon seit mehr als einer Dekade im Geschäft und haben sich in dieser Zeit eine beachtliche Anhängerschaft erspielt. Da scheint es durchaus gerechtfertigt zu sein, ein erstes musikalisches Zwischenfazit zu ziehen. Natürlich dürfte die Auswahl der vertretenen Songs nicht allzu schwer gefallen sein. Jede Veröffentlichung der Band kommt hier zu ihrem Recht. Alle Hits finden sich auf diesem einen Silberling: Seien es „Syndrome“ oder der Titeltrack ihres Debüts „Synthetic Generation“, „Blitzkrieg“ und „Tongues“ vom Nachfolger „Termination Bliss“ oder „Blood Stains Blondes“ und „Opium“ vom aktuellen Langspieler „Night Electric Night“.
Bei dieser Auswahl wird auch schnell klar, warum das Quintett mit seiner musikalischen Mischung aus MARILYN MANSON, ROB ZOMBIE und RAMMSTEIN so einen kometenhaften Aufstieg hingelegt hat: Jeder der Songs ist hochgradig eingängig, extrem tanzbar und weist einen eigenständigen Sound auf, der von sterilen Gitarren, elektronischen Effekten und der tiefen Stimme von Whiplasher Bernadotte geprägt wird. Damit haben die Jungs einfach voll den Nerv der düsteren Szene in den 2000er Jahren getroffen. Neben diesem altbekannten Material zieren aber auch noch zwei neue Songs den Beginn dieser Best-Of: „Death Is Wasted On The Dead“ ist eine eher langsame Nummer, die mit zahlreichen elektronischen Effekten eine bedrohlich-düstere Stimmung aufbaut und in einem Refrain gipfelt, der stundenlang im Gehörgang hängen bleibt. Bei „METAL“ ist hingegen der Name Programm. An diesem Titel wird deutlich, dass hier ehemalige Mitglieder von DISSECTION und SWORDMASTER an den Instrumenten stehen. Schnell, roh und sehr heavy vorgetragen, ist er dennoch mit den unverwechselbaren Elementen ausgestattet, die den Sound der Band ausmachen.
Es findet sich also für jeden etwas auf „The Greatest Hits On Earth“. Für Leute, die sich vorher nicht mit der Musik der Göteburger beschäftigt haben, bietet diese Scheibe einen perfekten Einstieg in deren bisweilen kranke Gedankenwelt. Die-Hard-Fans werden hingegen die beiden neuen Tracks zu schätzen wissen. Eigentlich gehört sie in das Plattenregal jedes Liebhabers düsterer Musik.
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