Deathronation - A Soil Forsaken

Review

Nach einer schaurigen Einleitung, die in altbekannter Tradition irgendeinem blutrünstigen Horrorstreifen entsprungen zu sein scheint, lassen DEATHRONATION aus Nürnberg den Knüppel aus dem Sack. Räudig und aggressiv tönt „Realm Of Shadows“ aus den Lautsprechern und was sich im ersten Moment fast noch nach SLAYER anno 1986 anhört, mutiert dann doch flugs zu pfeilschnellem Todesstahl der alten Schule, bespickt mit Thrash-Anleihen. Böse Growls, ein schepperndes Schlagzeug und hastige Melodien brausen durch die Luft, werden durch kurze, seichtere Sequenzen unterbrochen, allerdings nur um danach umso wilder loszuprügeln. Die mittlerweile zum Trio geschrumpfte Band scheint mächtig Wut im Buch zu haben, aber lustige Pseudonyme wie „Randy Rots“ oder „Stiff Old“ deuten dann doch zumindest auf ein gewisses Maß an Humor hin.

Nahtlos geht es dann weiter mit „Beyond Revelation“, zunächst noch eher bedächtig, dann aber wieder umso brachialer und schneller mit teilweise kaum noch nachvollziehbaren Gitarrenläufen, die bei allzu hoher Geschwindigkeit zeitweilig im undefinierbaren Sound-Wust unterzugehen drohen. Das mag zum Großteil auch an der eher dünnen bzw. rohen Produktion liegen, die alles andere als Hochglanzcharakter besitzt, die aber auch gerade deswegen einen gewissen Charme ausstrahlt. Schließlich handelt es sich bei der vorliegenden 5-Track-Scheibe um ein Demo, das ursprünglich auch nur als Tape-Release gedacht war, worauf die Band besonders viel Wert zu legen scheint.
Auch die letzten beiden Stücke schlagen dann in dieselbe Kerbe und klingen einmal mehr nach einer Mischung aus SEPULTURA und HYPOCRISY, jeweils in ihren ganz frühen Anfangstagen.

Innovation wird hier nicht unbedingt groß geschrieben, stattdessen verschreibt sich die Band voll und ganz der Ungeschliffenheit, der untergrundartigen Urwüchsigkeit, aus der sich die Musik scheinbar ohne große Umwege direkt aus dem Proberaum in die heimische Stereoanlage zu transportieren versucht. Das kann man bewerten wie man will, der Produktionsstandard ist heute sicherlich auch bei Demoaufnahmen höher, was aber nicht heißt, dass man sich danach richten muss. DEATHRONATION widersetzen sich dem offenbar vehement und irgendwie passt diese Fuck-Off-Attitüde auch zur Musik bzw. zum Gesamtkonzept der Band.

25.07.2007

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