Deathrite - Delirium

Review

Die sächsischen Schweden von DEATHRITE haben mit ihrem neuesten Streich, der quantitativ überlangen EP “Delirium” endgültig die Transformation von garstigem Death Metal aus den Anfangstagen hin zu bitterbösem Death´n´Roll vollendet. Wunderbar scheppernd beginnt das Sammelsurium von sieben Tracks mit dem Titelsong, der ganz tiefe Furchen ins heimische ENTOMBED-Beet gräbt.

Mit DEATHRITE in Erinnerungen schwelgen

Auch die folgende Songauswahl ist bestückt mit sägenden Gitarren, wuchtigen Riffs und wirklich abartigem Gesang. Ein kleines Intermezzo aus flüsternden Botschaften hier, ein fettes Schlagzeug da – und schon fühlt man sich in seine Jugend zurück versetzt, als man die Hörner in Richtung LG Petrov hielt und inbrünstig auf “Hollowman” abging. Nun kann man DEATHRITE allerdings nicht vorwerfen, sie wären die bloße Baupause der einstigen Badass-Death-Metaller. Mit viel Reverb und glänzendem Finish auf der Snare, kommt der Mix ziemlich modern rüber.

“Delirium” macht Appetit auf mehr

Für jugendliche Death-Core-Anhänger ist das freilich trotzdem nicht die richtige Musik. Aber DEATHRITE zaubern eine tolle Reminiszenz an die frühen 90er und erschaffen gleichzeitig eine eigene, teilweise gar verspielte Variante des zuletzt häufig heraufbeschworenen Old-School-Zuges. Das macht, wie auch das letztens veröffentlichte Full-Length-Album “Nightmares Reign” Lust auf mehr.

Natürlich kann man sich darüber echauffieren, dass das Industrial-angehauchte Interlude “Vicious Nights” auf die kurze Distanz von 24 Minuten unnötig ist und das Mittelstück “Vortex” uninspiriert klingt. Letztlich können DEATHRITE mit dem nächsten Album aber auch diese vermeintlichen Patzerchen entfernen und sich möglicher Weise einen Platz ganz oben ergattern.

11.04.2022

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