Die Schweizer DEATHCULT veröffentlichen dieser Tage ihr Debütalbum „Beasts Of Faith“ – Unbekannte sind die Musiker trotzdem nicht. So liest sich das Line-up wie ein Who-is-Who der aktuellen Schweizer Black-/Death-Metal-Szene: Neben Sänger und Gitarrist O. Ketzer (BÖLZER) spielen auch P. Nekros von ASAG und Drummer M. Goathammer von den Black Metallern BLAKK OLD BLOOD mit, Bassist Diaboli mag dem einen oder anderen von TRAUMALICE bekannt sein. Parallelen gibt es trotzdem vor allem zu BÖLZER, denn der charismatische Gesang und nicht zuletzt das Gitarrenspiel von O. Ketzer rücken DEATHCULT deutlich in die Nähe des Züricher Duos. Theoretisch wäre es nicht falsch, zu sagen, DEATHCULT spielten eine von Black-Metal-Einflüssen weitestgehend befreite Version von BÖLZER. Und trotzdem ist „Beasts Of Faith“ mehr als das.
DEATHCULT – „Beasts Of Faith“: ein überaus abwechslungsreiches Death-Metal-Album
Denn DEATHCULT bieten ihren Hörern „einfach“ hervorragenden Death Metal zwischen alten Recken der Marke AUTOPSY und neueren Namen à la SULPHUR AEON – allerdings erreicht „Beasts Of Faith“ nicht ganz die dichte Atmosphäre dieser Bands. DEATHCULT legen ihr Augenmerk allerdings auch gar nicht so sehr auf Atmosphäre und Stimmung, sondern vielmehr auf Eingängigkeit. Damit punkten die vier Schweizer durchaus, denn das haben sie drauf: Gleich der Opener „Barren Land“ fräst sich tödlich nach vorne panzernd durch die Gehörgänge und versieht seine Riff-Geschosse mit fiesen Widerhaken, die sich dort ohne Umschweife festsetzen. Auch der Titelsong des Albums ist eingängig ohne Ende und liefert obendrein ein paar nette BOLT THROWER-Gedächtnismomente. In „Discreate Homunkulus“ zeigen sich DEATHCULT hingegen von ihrer melodischen Seite, die ihnen allerdings auch gut zu Gesicht steht. Und der epische Rausschmeißer „An Accurst Procession“ fasst abschließend nochmal die ganzen Elemente des DEATHCULT-Debüts zusammen und zeigt damit auf voller Länge, was für abwechslungsreichen Death Metal „Beasts Of Faith“ beinhaltet.
Rundum gelungen, aber nicht ganz perfekt
Aber es bleibt dabei: „Beasts Of Faith“ ist ein Album, das ob seines hohen Grads an Eingängigkeit viel Spaß macht. Allein, an vergleichbare Bands wie die genannten SULPHUR AEON langen DEATHCULT damit nicht ganz heran. Denn neben der fehlenden Atmosphäre trägt auch der Sound des Albums nicht gerade dazu bei, dass sich „Beasts Of Faith“ großartig von ähnlich gelagerten Bands und Alben absetzen wird – der zeigt sich nämlich wenig eigenständig. Schade: Eigentlich ist „Beasts Of Faith“ ein rundum gelungenes Death-Metal-Album, aber in letzter Konsequenz kriegen die DEATHCULT-Musiker das bei ihren Neben- und Hauptprojekten oft kompromissloser, fesselnder hin. Das ist aber Kritik auf relativ hohem Niveau.
O. Ketzer ist nicht mehr Teil der Band und wohl auch auf dem vorliegenden Album nicht zu hören…