Death - The Sound Of Perseverance

Review

Eigentlich könnte ich das Review ja auf folgende drei Worte beschränken: Death, nur schlechter. Aber ich will euch ja einerseits nicht im Dunkeln tappen lassen und andererseits natürlich davor bewahren, leichtfertig in die Läden zu stürmen oder auf die Lobhudeleien der großen, labelabhängigen Printzines hereinzufallen. Laßt mich das ganze einmal mit einem Zitat aus Deftone #6 beginnen: „Daß es für Death-Alben nur die Höchstnote geben kann, muß einem jeden halbwegs ernstzunehmenden Metaller klar sein.“ Nun ja, möge sich ein jeder seinen Teil denken, für mich ist das jedenfalls nicht klar (wäre auch zu schön, wenn ich sie denn vergeben könnte). Nun zum eigentlichen, der Platte: Zunächst gewahrt man einen drucklosen Kratzgesang, der so gar nicht zur Musik passen will (Kreator! -Truhe), und generell eine ziemlich drucklose Produktion. Die Stücke sind eigentlich recht abwechslungreich, wirken jedoch ziemlich gestückelt und könnten sich, in ihre Einzelteile zerlegt, auch auf einem beliebigen anderen Death-Album wiederfinden, insbesondere fühlte ich mich immer wieder an Individual Thought Patterns erinnert. So tauchen denn auch Themen auf, die teilweise schon in ähnlicher Form verwandt wurden. Das Album wirkt auf mich, wenn es denn wirkt, als ob Herr Schuldiner sich an seinen Homecomputer zurückgezogen hätte, um alte Songs zu neuen zusammenzumixen, und das ganze dann mit neuem Death-atypischen Gesang versehen hat. Sicherlich hat das Album musikalisch – technisch gesehen einen hohen Standard, den wohl wenige Bands erreichen, hier wird gefrickelt und verschachtelt, wie man es von Death gewohnt ist, und es auch zu schätzen gelernt hat, doch anders als bei früheren Releases springt kein Funken über, die einzelnen Songs lassen einen völlig kalt. Was ist nur los mit unseren alten Helden? Unleashed, Sentenced, Slayer alle verlieren sich langsam aber sicher in Belanglosigkeit. Es ist zum Heulen! Und dabei hatte ich mich so auf diese Scheibe gefreut! Ein Highlight gibt es allerdings auf der Scheibe, ob das Kaufgrund genug ist, soll ein jeder selbst entscheiden. Ich spreche hier vom letzten Song. „Painkiller“!!!!! Hier ist Chuckie ein absolut geniales Cover dieses alten Judas Priest Hits gelungen. Der Song geht wirklich ins Blut und es ist auch ein wahrer Genuß ihn hier singen zu hören, ahmt er doch auf charmante Weise den Originalgesang nach! (freilich in rauherer Fassung). Waren für dieses Album wirklich 3 (in Worten DREI) Jahre nötig? Also erst probehören und dann vielleicht 30 Mark sparen….

18.08.1998
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