Death Penalty - Death Penalty

Review

Die Asche CATHEDRALs war noch nicht erkaltet, als deren Gründungsmitglied und Gitarrist Gaz Jennings 2013 all seine kreative Energie in eine neue Band kanalisierte, deren Namen er dem Debüt seiner Lieblinge WITCHFINDER GENERAL entlehnte. Doch wer nun glaubt, in DEATH PENALTYs – übrigens auf Lee Dorians Rise Above Records veröffentlichtem – erstem Album „Death Penalty“ eine Fortführung des CATHEDRAL’schen Schaffens zu finden, sollte Vorsicht walten lassen.

Stilistisch erinnert das Heavy-Doom-Gemisch der mehr als 50-minütigen Platte zwar grob an die beschwingtere, fröhlichere Hälfte des CATHEDRAL-Materials, doch es gibt einen himmelweiten Unterschied: Hier singt nicht Meister Lee Dorian, sondern die Hilfsschülerin Michelle Nocon (ehemals SERPENTCULT). Und was diese Dame fabriziert, ist wahrlich nicht mehr feierlich. Eigentlich passable, mitwipptaugliche Doom-Rocker wie „Howling At The Throne Of Decadence“, „Into The Ivory Forest“ oder „Immortal By Your Hand“ werden durch das absolut nichtssagende und seltsam unbeteiligt wirkende Gequäke hochgradig verschlimmbessert. Da ist es eine regelrechte Wohltat, wenn der nervtötenden Schnatterliese wie bei „Eyes Of The Heretic“ in der zweiten Hälfte des Liedes mal der Schnabel verboten wird. Was muss den guten Jennings bloß geritten haben, dass er diese fürchterlich blass bleibende Sängerin zur Stimme seiner neuen Schöpfung gemacht hat?

Man hüte sich also bitte davor, bei DEATH PENALTY aus der Entlehnung des Bandnamens bei WITCHFINDER GENERAL und insbesondere Jennings‘ jahrzehntelanger CATHEDRAL-Zugehörigkeit irgendwelche Qualitätsgarantien abzuleiten. „Death Penalty“ bietet nämlich weder kauzig-vergilbten, noch benebelt-knackigen Doom Metal und auch kaum etwas von der in Band- und Albumnamen mitschwingenden Düsternis, sondern ziemlich glatten und gleichförmigen Metal mit Doom-Einschlag. Mit einer talentierten oder zumindest emotionaleren Sängerin oder einem ebensolchen Sänger wäre das Debüt des englisch-belgischen Vierers dennoch als locker-leichter Happen zwischendurch gut genießbar geworden. So aber ist es eine kläglich vertane Möglichkeit für die Beteiligten und ein echtes Ärgernis für den Konsumenten.

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22.08.2014

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