Death Letters - Post-Historic

Review

DEATH LETTERS – dahinter stehen zweit blutjunge Niederländer, die 2007, mit ihren damals gerade mal 15 und 16 Jahren, ihre erste gemeinsame EP „Play It Like You Mean It!“ aufnahmen und seitdem auf dem Weg nach oben sind. Das Debütalbum folgte 2009, Songs wie „Schizophrenic“, „Future Visitors“ und Videos mit brennenden Gitarren zeugen von viel Groove, Blueseinschlag und rotzigem Rock n´Roll. Für den Nachfolger „Post Historic“ war also gut vorgelegt.

Der erste Track „Your Heart Upside Down“ des neuen Albums ist auch gleichzeitig die erste Single. Die hat eindeutig Club- und Tanzflächenstürmerpotential, rockt und geht gut nach vorne, es scheint, als wollten die Jungs an ihr erstes Album anknüpfen. Doch wirkt das Ganze doch recht leicht und punkig, teilweise erinnern Gitarre und Gesangparts an Brian Molko, doch stellt sich der Song als sehr abwechslungsreich heraus. Das Video hierzu bestätigt den Eindruck einer Mischung aus Indie und waschechtem Rock n´Roll: Blinkende black and white stripes wechseln sich ab mit den wohl obligatorischen Flammen, in denen die beiden ihre Instrumente malträtieren. Doch so soll es nicht bleiben. Einen interessanten Wendepunkt und völlig Neues auf dem Album beschreibt der mit 6 Minuten und 26 Sekunden mit Abstand längste Track „Death Of The Sincere“. Der leicht melancholische Touch bleibt, die schwere Gitarre und die Röhre werden jetzt erst so richtig ausgepackt – mitten drin ein Break, ab dem alles sehr nach Post-Rock klingt – und das Ende ist wieder so temperamentvoll wie der Anfang. Perfekt macht die Überraschung ein kurzes Ambient-Zwischenspiel wenig später. Ab da folgen mal ruhige, mal fröhliche-melancholische, druckvolle, nachdenkliche, doch nie langweilige Stücke. Auch ein Piano kommt zum Einsatz, die Atmosphäre ist eine völlig andere als bei dem bisherigen Material. Einflüsse selbst benannter Inspirationsquellen wie CULT OF LUNA sind auszumachen, Vergleiche mit anderen Post-Rock Vertretern wie EXLOSIONS IN THE SKY oder den RED SPAROWES können teilweise gezogen werden und doch haben die Songs, auch dank der wandelbaren Stimme von Sänger Duende, etwas Eigenes.

Bei manchen Songs kann man immer noch sagen, dass sich die DEATH LETTERS wunderbar bei dem restlichen Klientel von Produzent Chris „Frenchie“ Smith, wie etwa THE DATSUNS,  einreihen lassen. An Rock n´Roll im Blut fehlt es ihnen mit Sicherheit nicht. Und doch ist dem Duo mit „Post Historic“ eine etwas andere Scheibe gelungen. Bemerkenswert und hervorzuheben ist das Gespür für sowohl laute als auch leise Töne und vor allem die richtige Mischung. Doch überwiegt der Hang zu „Post“ auf diesem Album im Gegensatz zum bisherigen Material ganz eindeutig, für ausschließliche Anhänger von Dreck und Schweiß ist die Platte wohl eher nichts. Für tolerantere Gemüter: Von dreckigem Rock n´Roll, hier mehr punkig, da mehr bluesig, über experimentelle, teilweise schon fast sphärische, psychedelische Stücke, von Melancholie bis zu purer Lebensfreude, ist auf dieser Platte wirklich alles vertreten. Man darf also auf die weitere Entwicklung der beiden gespannt sein. Daher: Hut ab und bis Mai, denn da gehen die DEATH LETTERS auf Deutschlandtour!

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05.05.2012

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