Death - Human

Review

Galerie mit 15 Bildern: Death - Death To All Tour 2013

Nachdem „Spiritual Healing“ für die meisten Fans von DEATH, bzw. Chuck Schuldiner eine klare Steigerung nach „Leprosy“ darstellte, technisch sowie vom Songwriting her, zerfiel die Band und der Vorzeigegitarrero stand erstmal komplett alleine da. James Murphy (Gitarre, spielte auch bei TESTAMENT), Terry Butler (Bass, später bei SIX FEET UNDER) und Bill Andrews (Schlagzeug) wanderten ab und Chuck holte sich kurzerhand Topmusiker der Szene zusammen, um nur ein Jahr später mit den beiden CYNIC-Musikern Paul Masvidal an der Gitarre und Sean Reinert am Schlagzeug sowie dem SADUS-Basser Steve DiGiorgio zurückzukehren und dem Sound der Band einen neuen, frischen Anstrich zu verpassen.

Vorbei waren die Zeiten von gradlinigen, langen Schrabbelparts und linearem Drumming. Reinert zeigte an den Kesseln, dass Death Metal keineswegs ausschließlich Geholze ist und präsentierte eine Spielkunst, die nicht nur in der harten Musikszene für Aufsehen sorgte. Besonders der vorzügliche Einsatz seiner schnellen Doublebass ließ viele Münder offen stehen. DiGiorgio an den dicken Saiten unterstützte eineseits den Gesamtsound, so wie es früher der Fall war, übernahm jedoch zudem komplexe Basslinien, die nicht ausschließlich den Grund und Boden bildeten, sondern sich mit feinen Saitenflitzereien und aufsehenserregenden Zwischenspielchen auch gerne mal kurzfristig in den Vordergrund drängelten. Natürlich war Chucks Gitarrenarbeit unverkennbar, es klang immer noch nach DEATH, klang fies und melodisch zugleich. Sein Spiel wirkte auf „Human“ reifer, gekonnter, verspielter und filigraner. Zusammen mit Masvidal lieferten sich die beiden fantastische, pfeilschnelle Duelle und ernteten viel Lob von der Konkurrenz. Zu guter Letzt war es natürlich Schuldiners unverkennbares Organ, das dem Album mehr als eindeutig den Stempel DEATH aufdrückte. Niemand klang wie Chuck und selbst heute noch ist seine Art zu singen unerreicht und weitestgehend unkopiert.

Egal, ob man den Opener „Flattening Of Emotions“, das formidable, mit eingängigem Refrain versehene „Suicide Machine“ oder das nicht minder intensive „Together As One“ als Vorzeigeexemplar nimmt, hier sitzt jeder Lick, jede Melodielinie wie eine kleine Macht im Schoße des Death-Metal-Kaisers. „Secret Face“ und das wohl beliebteste Lied des Albums, „Lack Of Comprehension“, zu dem ein Video gedreht wurde und das von anderen Bands auch gerne mal gecovert wird sowie „See Through Dreams“ bilden den perfekten Mittelpart des Albums, während das Instrumental „Cosmic Sea“ als besonderes Schmankerl, bei dem noch einmal alle Register gezogen werden, durchaus ein wenig für sich steht. „Vacant Planets“ steht für den runden Abschluss eines absolut gelungenen Albums, das durch die Verbindung von spieltechnischer Perfektion mit eingängigen Elementen im Gesangsbereich den Death Metal auf ene neue Ebene hob.

„Human“ ist nicht umsonst ein Genreklassiker und besitzt in der DEATH-Diskografie einen herausragenden Platz, da es den musikalischen Umschwung für die Band darstellte und DEATH endgültig als führende Macht im Genre etablierte. Alle beteiligten Musiker profitierten von ihrer Mitwirkung und werden selbst heute noch nach ihrer Zusammenarbeit mit Evil Chuck gefragt. Was könnte auch schöner sein, als auf einem Genremeilenstein mitgewirkt zu haben?

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17.12.2011

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