Death Destruction - Death Destruction

Review

Galerie mit 37 Bildern: Death Destruction - Hammerfall - European Outbreak 2011 - Oberhausen

Das Jahr 2010 wartete mit einer faustdicken Überraschung für EVERGREY-Fans auf. Henrik und Jonas verließen die Band, um sich ganz ihrem Side-Project DEATH DESTRUCTION zu widmen. Unterstützt werden sie seitdem von Fredrik Larsson (HAMMERFALL) und Jimmie Strimell (DEAD BY APRIL). Anderthalb Jahre später hat das Quartett nun auch endlich sein selbst betiteltes Debüt-Album am Start.

Musikalisch haben sich Henrik und Jonas dabei kilometerweit vom Klang ihrer ehemaligen Brötchengeber entfernt. DEATH DESTRUCTION gehen mehr als nur eine Nummer heftiger zu Werke. Die Riffs beispielsweise erinnern nicht ganz unwesentlich an METALLICA und den guten alten Bay Area-Thrash. Aber auch dessen Aggressionspotential hat den Göteborgern scheinbar noch nicht gereicht.  Und so haben sie letztendlich einen heftigen In-Die-Fresse-Sound zusammen gebraut, der sich mühelos in die melodische Death Metal-Szene der zweitgrößten Stadt Schwedens einordnen lässt. Natürlich trägt auch der unverwechselbare Stil von Jimmie deutlich zu dieser aggressiven Ausrichtung bei. Er verleiht den Songs sogar noch einen leichten Metalcore-Anstrich. Der ein oder andere EVERGREY-Einfluss hat sich dann aber doch noch auf den Silberling gemogelt. Wie auch bei den schwedischen Prog-Helden sind die Songs auf “Death Destruction“ hauptsächlich von einem geprägt: Groove. Gerade das Drumming schafft dabei eine fette Atmosphäre, die von Henriks gelegentlichen Ausflügen in bluesige Gefilde noch unterstützt wird. Natürlich sind auch dessen Soli nicht gerade von schlechten Eltern. Bereits in der Vergangenheit hat er bewiesen, was für ein Ausnahmetalent er am Sechssaiter ist und auch auf dieser Veröffentlichung schafft er es immer wieder, virtuose und vor allem hoch melodiöse Parts in den Liedern unterzubringen, die trotzdem deren Grundkonzeption nicht aushebeln, sondern im Gegenteil, einen gelungenen Kontrapunkt darstellen.
Das klingt ja alles nicht schlecht. Das Konzept kann man sogar als sehr gelungen beschreiben, da es in seiner Vielschichtigkeit eine große Zahl an Hörern erreichen dürfte. Allerdings ist die Umsetzung nicht ganz so gut gelungen, wie man bei einem ersten Blick auf das Line-Up der Kombo vielleicht meinen könnte. Die Songs sind sich teilweise doch arg ähnlich. Lediglich der Mid Tempo-Stampfer “The Shredding March“, das extrem eingängige “Hellfire“ und der schwere Rausschmeißer “Kingdom Come“ heben sich etwas von der Masse ab. Die anderen acht Songs sind so austauschbar, dass der Hörer unter Umständen nicht einmal sagen kann, wo der eine aufhört und der andere anfängt.

Aber Henrik und Jonas haben es eben nicht anders gewollt. Als sie bei EVERGREY ausstiegen, war ihr erklärtes Ziel mit DEATH DESTRUCTION eine Band noch einmal ganz von vorne aufzubauen. Dazu gehört eben auch ein gewisser Lernprozess, in dem vier Musiker zusammen wachsen müssen, um wirklich abwechslungsreiches Material zu schreiben. Dennoch geht dieses Debüt in Ordnung und macht das Potential der Musiker deutlich. Bleibt nur zu hoffen, dass sie es in Zukunft auch voll ausschöpfen können.

20.11.2011

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