Death Dealer Union - Initiation

Review

Soundcheck September 2023# 21

DEATH DEALER UNION konnten vermutlich auch wegen ihrer Frontfrau recht schnell zu Bekanntheit und einem Labeldeal mit Platzhirsch Napalm Records gelangen, da sich dort niemand anders als Lena Scissorhands von INFECTED RAIN verdingt. Diese stieß erst 2022 zur 2019 gegründeten Band und die beiden im Vorfeld veröffentlichten Musikvideos stießen auf eine positive Resonanz. Das nun vorliegende Debütalbum „Initiation“ geht dabei in eine andere musikalische Richtung als Lena Scissorhands‘ Hauptband, wir dürfen also kein INFECTED RAIN 2.0 erwarten.

DEATH DEALER UNION sind nicht so hart wie ihr Name

Wir bewegen uns auf „Initiation“ zwar schon auch grob im Modern- und Alternative Metal, aber sowohl die Instrumente als auch Scissorhands‘ Gesangsleistung sind handzahmer als bei ihrer Hauptband. Ihre wohlklingende Klargesangsstimme nimmt hier die dominierende Rolle ein und Screams werden in manchen Songs zwar auch für ganze Strophen genutzt, sind aber prozentual weniger vorhanden. Dabei orientiert sich die Band mal ein bisschen an EVANESCENCE, insbesondere wenn es um sphärische Refrains wie in „Mythos“ geht. Insgesamt fallen Vergleiche mit Bands aber schwer, der Sound weist viel Eigenständigkeit auf.

Trotzdem fällt auf, dass abseits der guten Gesangsleistung das musikalische Fundament oft etwas seicht wird. Die Songstrukturen sind zwar teils von spannenden elektronischen Spielereien unterlegt, aber das Strophenriffing hebt sich nur selten vom gutklassigen Standard ab. Dennoch fehlt ein ausschlaggebender Hit. Der Opener und als Video-Single ausgekoppelte Song „The Vow Of Silence“ wäre hier noch am ehesten zu nennen. Ansonsten finden sich in vielen Songs eher kleinere Elemente, die einen aufhorchen lassen.

„Initiation“ lebt in vielen Momenten von seiner Sängerin

DEATH DEALER UNION haben ein solides Debütalbum geschaffen. Es bleibt nur die Frage zurück, wie es mit einer anderen Sängerin oder gar einem Sänger angekommen wäre. Lena Scissorhands ist einfach ein Profi und hat eine unglaubliche Bühnen- und Videopräsenz, sodass insbesondere Fans von der Frontfrau einen Grund haben, sich diese Scheibe ins Regal zu stellen.

Shopping

Death Dealer Union - Initiationbei amazon9,82 €
15.09.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

Shopping

Death Dealer Union - Initiationbei amazon9,82 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37295 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

4 Kommentare zu Death Dealer Union - Initiation

  1. _HUBI_ sagt:

    Zugegeben – ich war recht voller Vorfreude, als ich gehört habe, dass es eine neue Formation rund um Front-Frau Lena Scissorhands geben soll. Immerhin sind INFECTED RAIN eine Wucht in Sachen Modern Metal – auch Live.

    Darum liegt es hier auf der Hand, dass man die beiden Bands irgendwo miteinander vergleicht. Klar, eigentlich sollte man keine Äpfel mit Birnen vergleichen, aber irgendwie tut man das hier auch nicht.

    Das Konzept ist stimmig und Lena hat offensichtlich auch Spaß an den mystischen und okkulten Themen, jedoch fehlt es hier und da an Einzigartigkeit, sowie an bleibenden „Ohrwürmern“. Stimmlich braucht sich Lena hier nicht zu verstecken, auch wenn die Screams meist aus bleiben. Probleme habe ich eher bei der durchwachsenen Produktion, dem austauschbaren Mastering und der durchschnittlichen „Saiten-Hexerei“ allgemein. Irgendwie fühlt sich hier alles allgemein sehr austauschbar an.

    Die großen Nummern hauen DEATH DEALER UNION auf ihrem Debüt noch nicht raus. Vielleicht kommt da noch mehr? Ich wills mal hoffen. Das Interesse ist noch da.

    5/10
  2. Watu sagt:

    Musikalisch ist das nicht mein Stoff, aber was ich hier in den Reviews immer mal wieder lese ist „Dennoch fehlt ein ausschlaggebender Hit.“
    Wird ein Metal Album mittlerweile tatsächlich erst, ich sage mal rund oder gar gut, wenn ein Hitsong vertreten ist? Die anderen Songs werden doch nicht besser oder schlechter, nur weil ein Hitsong auf einem Album vertreten ist. Mich wundert diese Aussage jedes mal.

  3. nili68 sagt:

    Ich finde ein Hit kann schon ausschlaggebend für den Gesamteindruck sein, als wenn alles so gleichförmig vor sich hindümpelt. Mehrere Hits sind natürlich noch besser. Meditationsalben, Dungeon Synth oder sowas vielleicht ausgenommen.

  4. Watu sagt:

    Aber auch dann dümpelt der Rest doch immer noch so vor sich hin. :))