Death By Chocolate - Crooked For You

Review

So ganz will die Started-from-the-bottom-Geschichte einer einsamen Rockband in der geographisch und gitarristisch beschränkten und kreativ bedrückenden Alpenrepublik, die uns die Bandbiographie erzählt, nicht ziehen, wenn die Band am Ende dann trotzdem DEATH BY CHOCOLATE heißt. Wegen Lindt, Milka und Toblerone und so, mit denen man sich ja an den Rand des Wachkomas fressen kann. Koketterie hin oder her, der #foodporn-verwandte Bandname ist nicht halb so schmackhaft, wie die Musik, die uns die Schweizer von DEATH BY CHOCOLATE auf ihrem dritten Langspieler „Crooked For You“ servieren.

Die Soundästhetik ist bekannt

Bei der Produktion von „Crooked For You“ stand der vierfache Grammy-Gewinner Vance Powell hinter den Reglern. Da ist es sicherlich kein Zufall, dass die ersten Referenzbands, die einem beim Hören der Scheibe in den Sinn kommen, tatsächlich auch alle schon gemeinsame Sachen mit Powell machen durften: JACK WHITE, THE RACONTEURS, WOLFMOTHER, ARCTIC MONKEYS – und dieser Mann bringt diesen Sound zwischen retro, knackig und luftig auch nach Biel/Bienne.

Sind DEATH BY CHOCOLATE deswegen jetzt nichts als eine weitere junge Truppe auf der abgesurften Retro-Welle? So schlimm ist es nicht, denn dafür sind Bandbreite und Songqualität auf „Crooked For You“ zu weit und zu hoch. So hat etwa „Two Paths“ ordentlich Country-Vibe á la JAKE BUGG und ist das vermutlich deutlichste Indiz dafür, dass Sänger und Mathias Schenk quasi das gesamte Album im Alleingang in Nashville geschrieben hat. „Foch“ und „The Witch And The Poor“ („The Switch And The Spur“, anyone?) erinnern hingegen vor allem gesanglich an den Aussie-Virtuosen JOHN BUTLER.

Ein bisschen mehr Extrovertiertheit würde DEATH BY CHOCOLATE weiterhelfen

Allerdings müssen sich DEATH BY CHOCOLATE auch den Vorwurf gefallen lassen, mit Songs wie „Virgin Killer“ arg offensichtlich in den Gefilden von THE BLACK KEYS und RIVAL SONS zu wildern. Ihnen gelingt das zwar besser als so manchen, für eine aufstrebende Band sollte das allein aber nie der Anspruch sein. Und so zeigt „Crooked For You“ eine Truppe mit großem Potential, die aber durchaus noch etwas mehr aus sich herausgehen könnte. Denn nur mit geschärftem Profil wird es etwas mit dem Weltruhm.

10.03.2017

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