Deadsoul Tribe - The Dead Word

Review

„Er wächst, verändert sich, wird größer und breiter, bleibt aber immer derselbe Baum“ – zutreffender könnte man das vierte Studioalbum von DEADSOUL TRIBE nicht charakterisieren. „The Dead Word“ ist eine Fortsetzung von Graves’ bisherigem Schaffen und glänzt weiterhin durch diese für die Band spezifische Atmosphäre, in der Vertracktheit mit der Melodieführung und einem leicht psychedelischen Touch auf eine faszinierend fesselnde Art und Weise kombiniert werden. Dazu die überzeugenden Vocals und die solide Gitarrenarbeit, die das Album vor Energie und Gefühl sprühen lassen. „The Dead Word“ ist einfach die logische Konsequenz der Entwicklung der Band und stellt die Perfektionierung ihres ureigenen Stils dar, jenem eigenwilligen, harmoniesüchtigen Psychedelic-Prog-Metal.
Ein Highlight jagt das andere; der ohrwurmige und ordentlich groovende Opener, das von einer Spannung getragene „My Dying Wish“, das wunderschön verklärte „Someday“, oder das sphärische „To My Beloved…“ bieten atemberaubende Melodiebögen, die zwangsläufig unter die Haut und ins Herz gehen. DEADSOUL TRIBE wiegen mit ihrer Sänfte in den Schlaf, um den Hörer an anderer Stelle mit energiegeladenen Rhythmen zu wecken. Wie der Albumtitel suggerieren könnte, überwiegt eher die dunkle und melancholische Stimmung, die jedoch durch genügend Licht hin und wieder erhellt wird und das Werk keinesfalls hoffnungslos erscheinen lässt. Auch wenn sich die Farbenpalette eher auf Herbsttöne konzentriert, wird der Hörer mit genügend Farben und Eindrücken bedient.
Ein erwartet großes Album, auf dem man vielleicht nur die Vorhersehbarkeit bemängeln könnte, doch andererseits sind sich DEADSOUL TRIBE einfach nur treu, was sie bei diesem Wiedererkennungswert auch dürfen!

14.11.2005
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