Deadly Dinner - Killing Woodstock

Review

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Habt ihr schonmal von einem Krimi-Dinner gehört? Das Spielprinzip ist schnell erklärt: Meist ist ein Mord passiert und alle Teilnehmenden schlüpfen während des gleichzeitigen Abendessens in die Rollen der am Kriminalfall beteiligten Personen. Jeder Gast wird somit zum Schauspieler und kann vom knallharten Ermittler, zur verschüchterten Zeugin oder gar zum Mörder werden. Noch vor wenigen Jahren konnte man diese Vergnügung ab und zu in ausgewählten Erlebnis-Restaurants finden. Inzwischen gibt es aber bereits zahlreiche Verlage, die das Spielprinzip aufgegriffen und in einer handlichen Box verstauen konnten. Hier möchte ich euch gerne die DEADLY DINNER -Reihe des Pegasus Verlags vorstellen, denn der jüngst erschienene Teil der Reihe, „Killing Woodstock“ wird euch bei der notwendigen Garderobe möglicherweise etwas entgegen kommen. Keine Sorge, hier wird nicht gespoilert!

Sex, Drugs and Rock´n Roll

Die Geschichte von „Killing Woodstock“ spielt in einer Kommune in San Francisco. Unter der Leitung von Guru Maha Mallaya will eure Gruppe aus Hippies, Bikerinnen und Musikern im Jahr 1970 eigentlich ein weiteres Woodstock organisieren. Das wäre sicher ganz toll geworden, wenn sich nicht jemand aus eurer Runde entschlossen hätte, den Guru zu töten. Alle Gäste bekommen vorab eine feste Rolle zugewiesen und erhalten das passende Drehbuch für den jeweiligen Charakter. Einen Teil davon lest ihr bereits in Vorbereitung auf den Abend – die Lösung des Falls muss die Gruppe jedoch gemeinsam erspielen. Ihr werdet im Laufe eures Dinners vor jedem der drei Akte daran gehindert, weiter zu lesen. „Killing Woodstock“ ist für 7-10 Spieler ausgelegt und verlangt zwar nicht unbedingt professionelles Schauspieltalent von euch, aber natürlich Freude an dieser Art von Rollenspiel.

Kein Spiel für spontane Runden

Ein DEADLY DINNER ist nichts für den spontanen Zocker-Abend, sondern bedarf einiger Tage Vorbereitung. Dafür enthält die Box allerlei Hilfsmittelchen, wie Einladungs- und Tischkarten, Rollenbeschreibungen und Orga-Tipps. Einige Tage im Voraus solltet ihr den Gästen die Drehbücher zukommen lassen. Als Teilnehmerin wiederum solltet ihr euch entsprechend eurer Rolle kleiden, denn euer Gastgeber wird sich auch die Mühe machen, die Wohnung wie eine Hippie-Kommune aussehen zu lassen und ein köstliches, aber leicht vorzubereitendes Menü für euch alle zu servieren. Hierzu findet ihr auf der Seite von DEADLY DINNER bereits einige Rezepte (Hanfbrötchen!) und erfrischenderweise auch eine Spotify-Playlist mit Bands wie den ROLLING STONES, JANIS JOPLIN, THE DOORS, LOU REED – aber selbstverständlich wird niemand daran gehindert, sich hier selbst auszutoben.

Damit ihr euch auch am gemeinsamen Tisch die verschiedenen Räume eurer Kommune möglichst plastisch vorstellen könnt, liefert Pegasus einen Stoff-Lageplan mit.

DEADLY DINNER ist ein hochwertig produziertes und unterhaltsames Spiel, aber definitiv nicht für alle Spieleliebhaber geeignet. Sich in die Rolle eines leicht schrägen Charakters zu versetzen und schauspielerisch für 3-4 Stunden beizubehalten, ist für manche Rollenspielerin sicher Usus, für zahlreiche Brettspieler aber komplettes Neuland. Ein DEADLY DINNER lebt von der Leidenschaft fürs Detail – sowohl in der Vorbereitung bei Deko, Kostümen und Verpflegung, als auch beim vollen Einsatz in der Verkörperung eures (möglicherweise mordenden) Charakters. Wenn ihr eine motivierte Gruppe aus 7-10 Personen seid, dann werdet ihr mit „Killing Woodstock“ einen unvergesslichen Abend voller Rätsel und Verdächtigungen haben und euch sicher noch lange daran erinnern.

Spieleranzahl: 7 – 10 Schauspieler
Spielzeit: 180-240 Minuten
Verlag: Pegasus
Sprachen: deutsch
Festivaltauglichkeit: Wenn ihr euch entsprechend Zeit dafür nehmen wollt, dann nur zu. Mit Dosenravioli wäre das Essen ein kulinarisches Highlight. Aber mal Ernst, hebt euch das Spiel lieber für zuhause auf.
Musikempfehlung: Die Macher von DEADLY DINNER haben bereits eine passende Playlist vorbereitet:

Solltet ihr weitere Musikempfehlungen für „Killing Woodstock“ haben, schreibt es in die Kommentare.

Würfeln und blättern, statt lauschen und headbangen – In der Rubrik „Dice ‚em All“ stellen wir euch ausnahmsweise keine Musik vor, sondern Rollen- und Brettspiele.  

12.09.2022

"HINTER DIR! EIN DREIKÖPFIGER AFFE!" - Guybrush Threepwood

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