Dass sich Musiker aus dem Extrem-Metal-Sektor dieser Tage gerne mal ihrer Wurzeln besinnen und dies in (Solo-)Projekten ausleben, ist wahrlich keine Seltenheit. All zu oft allerdings existieren solche Projekte nur im Schatten der Hauptbands und sind vergleichsweise bedeutungslos. Mit DEAD TO THIS WORLD will Ex-IMMORTAL-Bassist Iscariah, der auch bei NECROPHAGIA zockt, dem „ancient speed-/thrash-/-black-metal-underground“ huldigen. Unterstützt wird er hierbei hinter der Schießbude von dem ehemaligen GORGOROTH-Schlagzeuger Kvitravn. Bei „First Strike For Spiritual Renewance“ handelt es sich nun nach einem Demo und zwei Siebenzöllern um das Debutalbum. Versprochen wird hier laut Label „der stockfinsterste Thrash-Metal“, den wir jemals hören werden. Jetzt echt?
Zuerst einmal haut das norwegische Duo weniger in die Oldschool-Kerbe à la AURA NOIR, als ich erwartet hätte. Stattdessen geht dieses Album mit einer sehr druckvollen Produktion und Death-Metal-Anleihen in meinen Ohren eher in eine moderne Richtung. Das Drumming ist sehr aggressiv gehalten und eher „durchgebolzt“ als im punkigen „Uffta-Uffta“-Takt. Von daher erinnert mich DEAD TO THIS WORLD mehr an neuere Bands wie DEW-SCENTED oder auch ein bisschen an LEGION OF THE DAMNED, als an eine Geschichtsstunde des Thrash-Metals.
Dem Album an sich merkt man an, dass hier Profis am Werke sind und es beinhaltet keine Aussetzer. Stattdessen wird hier ein modernes Thrash-Feuerwerk abgebrannt, bei dem sich der Black-Metal-Anteil in erster Linie auf die Vocals und einige wenige atmosphärische Riffs beschränkt, wobei jene gerade im letzten Lied „Hammer Of The Gods“ sehr schön zum Tragen kommen.
Unter’m Strich kommt dabei heraus, dass diese Band durchaus Spaß macht und es ihnen gelungen ist, ein schnörkelloses, modernes Thrash-Metal-Album zu schreiben, das mit einigen nicht unbedingt neuen, aber effektiven Zutaten aus Black- und Death-Metal angereichert wurde. Das Ganze ist natürlich alles andere als bahnbrechend, dafür aber gekonnt umgesetzt und „ballert einfach volle Möhre“, wie wir alden Träscher sagen. Wer einfach mal wieder Bock hat, sich die Gehörgänge durchpusten zu lassen und auf überflüssige Ecken und Kanten verzichten kann/will, ist hier an der richtigen Adresse.
Gerade mal wieder aus dem Regal gekramt. Trotz Namedropping finde ich das Album eher durchschnittlich. Ein wenig IMMORTAL schimmert durch, neuere DESTRUCTION kennen die Jungs auch und SODOM muss ihre Jugend maßgeblich geprägt haben. Gerade der Gesang erinnert etwas an die Gelsenkirchener Thrasher & manche Stellen klingen 1:1 abgekupfert. Die stinklangweiligen Death Metal Parts lasse ich hier mal außen vor.
Ansonsten solide gezockt ohne großartige Höhen oder Tiefen. Für Zwischendurch ganz nett aber auf Dauer wird das Teil schnell eintönig & letztendlich hat man vieles bereits gehört..