DEAD TO FALL klingen bereits zum wiederholten Male anders als auf ihrem Vorgänger. Stilistische Konstanz geht anders. Was bei anderen Bands manchmal wünschenswert wäre, könnte sich für die Band aus Chicago aber auch als Nachteil erweisen, da man nicht so wirklich Erwartungen an die Band stellen kann. Wie das letzten Endes ausgehen wird, bleibt natürlich abzuwarten.
Was das neue Werk „Are You Serious?“ angeht, versucht man sich, wie durchaus passend in der Info beschrieben, daran, amerikanische Heaviness und europäische Thrash-Theatralik zu vermischen. Technisch geschieht das in jedem Falle zufrieden stellend. Ihre Instrumente beherrschen die Jungs, und so manches Break, kleinere Frickeleien und Riffs lassen durchaus aufhorchen. Hardcore, schwedischer Death Metal und ein bisschen Thrash sind die drei Hauptzutaten des Gebräus, von blackmetallischen oder anderen Einflüssen hat man sich erstmal verabschiedet. So weit, so gut.
Das Problem des Albums ist ein anderes. Innerhalb dieses ganzen musikalischen Know-Hows fehlen nämlich einfach die Songs. Auffallende kompositorische Momente, irgendetwas, das hängen bleibt, ein Song, der dem ganzen noch ein bisschen mehr Wiedererkennungswert verleiht, alles Fehlanzeige. DEAD TO FALL machen entweder überhaupt keine Ansätze von einem Versuch, mit auch nur einem kleinen Hit auf sich aufmerksam zu machen, oder sie gehen damit schlicht baden.
„Brainmelter“ oder „Cropgrower“ kommen dem Ziel noch am nächsten, sind aber auch weit davon entfernt, an die Konkurrenz anzuschließen. Das ist der typische Fall: Die Band ist gut im Krachmachen und Spielen an sich, aber ihre eigenen songtechnischen Vorlagen vermögen es nicht, so mitzureißen, wie es erwünscht wäre.
So bleiben DEAD TO FALL hinter den Ansprüchen zurück, und das, obwohl sie mittlerweile schon seit acht Jahren ihr Unwesen treiben. In der Flut an Veröffentlichungen werden sie es wohl eher schwer haben, besonders hervorzustechen.
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