Dead Shape Figure - The Disease Of St. Vitus

Review

Galerie mit 29 Bildern: Dead Shape Figure - World Dystopia Tour 2012

In Schweden liegt ein Feld. Ein ganz spezieller Acker, auf dem zunächst die unterschiedlichsten Saaten ausgebracht wurden. Da gedieh so manches gar wundersame Pflänzchen. Das ein oder andere Grünzeug geriet sogar zu einem Exportschlager.

Es gibt da kräftige Kartoffeln wie SOILWORK, rassigen Raps wie IN FLAMES oder grandiose Gerste wie THE HAUNTED.

Jetzt hat auch Finnland so einen Acker. Die haben dann gleich Kartoffeln, Raps und Gerste zusammen gepflanzt. Stellt sich eben nur die Frage, ob man das gleiche Zeugs anbauen soll, wie das vormals in Schweden geschehen ist. Denn die haben ihren Acker dermaßen oft umgepflügt und so dicht an dicht gepflanzt, dass verdammt viele Kartoffeln eben nicht sonderlich kräftig, übermäßig viel Raps so überhaupt nicht rassig und wahnsinnige Mengen an Gerste nicht eben grandios geraten sind. Ja, man muss sagen, dass DEAD SHAPE FIGURE sich auch nicht zwischen Kartoffel, Raps und Gerste entscheiden können und eher eine Chimäre aus vorgenannten Bands sind; die Frage ist nur, ob eine gentechnisch erzeugte Karrapeste so eine nette Sache ist… ist ja umstritten…

Erstmal macht der Finnenfünfer mächtig Druck, tritt das Gaspedal variabel durch und vereinigt in seinem satten Sound eine ganze Menge der Trademarks seiner genetischen Spender. Dabei sind DSF (eine ganz hervorragende Bandabkürzung. Aber Vorsicht! DSF ist jetzt Sport1!) härter als jüngere IN FLAMES und dem Thrash noch mehr zugetan als SOILWORK. Hin und wieder regiert der Blast und die Jungs erreichen noch höhere Härtegrade.
Leider sind die Riffs nicht so ganz kompromisslos wie die von THE HAUNTED. Das größte Manko ist aber der Umstand, dass DSF die für melodischen Death Metal nicht ganz unerheblichen Melodien oftmals leider nicht besonders eingängig gestalten. Erfreuliche Ausnahme ist z.B. “Shrouds“, das mit ausreichend Haken bewehrt im Ohr hängen bleibt.
Bedauerlicherweise sind die Ausnahmen rar gesät. Ist aber auch wiederum logisch, denn wenn nicht, wären es wohl keine Ausnahmen, was die Platte automatisch zu einer besseren machen würde.

So verkommt die Nachhaltigkeit über weite Strecke ganz arg, während die menstrualen Fähigkeiten nicht zu verachten sind – sorry – ich meinte die instrumentalen, instrumentarischen… Mist! Hab’ zuviel Karrapeste gefuttert! Leider kann der Fronter der Saitenfraktion und dem Fellgerber nicht ganz auf Augenhöhe begegnen. Sind seine harschen, angegrowlten Thrash-Shouts nicht von schlechten Eltern, sind die seiner cleanen Sangesleistung eher Rabeneltern. Das ist noch nicht sehr überzeugend. Spätestens jetzt weiß man einen Björn Strid noch mehr zu schätzen.

Wenn man eben einen Acker wie diesen bestellt, muss man schon ganz runde, pralle und schmackhafte Früchte anbieten können. Hier ist noch zuviel Fades auszumachen. Und davon gibt es doch schon soviel auf dem Markt!

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19.03.2011

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