Dead Memories - Drowning

Review

Melodischen Death Metal bescheren uns DEAD MEMORIES und schauen dabei nicht selten zu den größeren Bands des Genres auf. Gleich mit zwei Sängern wollen sie beweisen, dass sie viel zu bieten haben, was jedoch nicht durchgehend gelingt. Dazu sind vordergründig die Arrangements der Sänger zu wenig harmonisch aufeinander abgestimmt, bzw. werden stimmlich nicht genug Akzente gesetzt. Der eine Mann am Mikro growlt sich mit harscher Stimme durch die Songs, während der andere eher den Black Metaller mimt (dadurch aber wenigstens ein klein wenig Schwung in die Bude bringt). Mittlerweile kennt man diese Wechselgesänge einfach zur Genüge. DEAD MEMORIES müssen auf jeden Fall noch an der Originalität des Einsatzes ihrer Stimmen arbeiten, denn diese plätschern einfach zu üblich um die Musik herum. Letztere ist dann der qualitative Handlanger des Gesangs und kann, um es vorweg zu nehmen, ebenfalls nicht wirklich überzeugen. Zuviele langweilige Parts, welche die Lücken zwischen den guten, harmonischen Passagen füllen. Anfänger-Riffing wird begleitet von teilweise viel zu langen und dadurch nervigen Melodiespielchen; tausendfach gehörte Melodiebögen ermüden einfach zu schnell das Ohr. Auch wenn die Ansätze in ihrer Musik gut sind und DEAD MEMORIES dann ihre Stärken haben, wenn sie sich trauen, die Zügel etwas lockerer zu lassen, kann das Material auf „Drowning“ einfach nicht richtig begeistern. Eine schöne Abwechslung stellen immerhin die zwischendurch vorkommenden Akustikgitarren dar, können aber natürlich nicht das gesamte Material retten.

Soundmäßig wird die sehr Thrash-beeinflusste Musik gerade mal so akzeptabel rübergebracht. Besonders ins Auge sticht die enorm störende, klickende Plastik-Bass Drum, die mir bereits nach einem Lied enorm auf den Zeiger ging. Während die Gitarren in leicht besserer Demo-Manier ihr Geschrabbel bringen, der Drummer sich nicht selten ein wenig unbeholfen durch die Songs stolpert, der Bass durch sein ergänzendes Spiel dann noch versucht zu retten was es zu retten gibt, schleicht sich bei mir nachhaltig der Eindruck ein, dass sich DEAD MEMORIES ihr Konzept nochmal überdenken und gegebenenfalls ergänzen sollten. Mit dieser Musik werden sie jedenfalls nie mehr werden, als der ewige Kreisligist.

08.11.2006

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