DEAD LORD sind durch ihren unermüdlichen Einsatz bekannt. Haben ihre Alben zuverlässig im Zwei-Jahres-Rhythmus veröffentlicht und eine Zeit lang den Ruf gehabt, jede Steckdose zu bespielen. Das hat sich ausgezahlt. Inzwischen haben sie einen Major-Vertrag mit Century Media und das letzte Album stieg auf Platz 48 der deutschen Charts ein. Da sollten sie dranbleiben.
Doch „Surrender“ ist das erste Album, das drei Jahre in Anspruch nahm. Und durch die Corona-Pandemie kann es nicht ausgiebig betourt werden. Da stellt sich gleich die Frage, ob diese Atempause das Quartett aus Stockholm zurückwerfen wird. Bei all den unguten Vorzeichen sollte man aber eine Weisheit nicht vergessen: Entscheidend ist auf dem Platz.
Und ihre Mutter hieß Lizzy
Und dort zeigen sie anhand der prominent platzierten Gitarren-Leads und dem bemüht lässigen Gesang, dass sie sich auch weiterhin als die verlorenen Söhne von Phil Lynott sehen. Dabei variieren sie auch im Vergleich zum übermächtigen Vorbild: So sind die Lieder nicht so melodiös, was sowohl für die Riffs, als auch die Soli gilt. Die Songs stellen das Charisma von Krim in den Mittelpunkt. Doch die großen Hooks fehlen, auf instrumentaler und vokaler Ebene.
Dieses Problem tritt wieder bei der Frage auf, welche Songs man hervorheben sollte. „Surrender“ enthält überwiegend Siebziger-Rock-Songs im Midtempo: Mal ist es fröhlicher, wie in der Easy-Listening-Nummer ‚Messin‘ Up‘. Dann ist es aber auch ernster, wie in ‚Authority‘, welches die Entfaltung des Individuums in der Gesellschaft reflektiert. Interessanter wird es, wenn sie aus ihrem starren Muster ausbrechen, so wie auf der B-Seite: ‚Dark End Of The Rainbow‘ fesselt durch seine mitreißende Dramaturgie und der Refrain ‚Bridges‘ hat eine Fantasy-Note, die Assoziationen zu MEAT LOAF hervorrufen.
No „Surrender“?
Einen Popularitätsabfall müssen die Schweden nicht befürchten. Auch wenn sie keine Live-Konzerte spielen, so zeigen sie doch, dass sie ihre Nische gefunden haben und diese auch versiert bedienen können. Dies sorgt auf „Surrender“ auch für unspannende Passagen, doch Fans der Band sollten mit diesem vierten Album ihre Vorfreude auf die kommenden Konzerte anheizen können.
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