Dead Lord - Goodbye Repentance

Review

Bei den Schweden DEAD LORD erinnert sehr Vieles an ihre großen irischen Vorbilder von THIN LIZZY, woraus die Band auch gar keinen Hehl macht. Das Gitarrenspiel als Basis der flotten Rocknummern ist gewollt und offensiv abgeschaut, und auch bei den Kompostionen durften die Helden in schöner Konsequenz herhalten. Durch Hakim Krims Gesang erhält die Band jedoch auch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal: Ungeschliffen und in höchsten Tönen knödelig-japsend leidenschaftet er sich durch die acht Songs – ein Extrem, an dem sich sicher die Geister scheiden werden. Aus meiner Sicht versprüht der ganze gesangliche Irrwitz eine Menge Charme, und am instrumentalen und kreativen Können der Band gibt es ohnehin nichts auszusetzen.

Mit dem puren THIN LIZZY-Vergleich tut man DEAD LORD letztlich sogar ein bisschen Unrecht, denn einige der höchst eingängigen und mitreißenden Melodien sind dann doch eigenständig genug, um die Band vom reinen Plagiatsvorwurf freizusprechen. Obwohl man immer wieder sehr direkte Querverweise zu Phil Lynott und Co. findet, sind Nummern wie der Opener „Hank“ oder „Onkalo“ in erster Linie mal richtig starke Rocksongs mit Ohrwurm-Potenzial und Supergitarren. Die Leads und Soli dürften bei allen Freunden des Classic Rock gehörigen Anklang finden, und eine bluesige, an „Still In Love With You“ angelehnte Blues-Nummer mit ausuferndem Solopart ist genau das richtige Mittel zur Auflockerung. Ansonsten gibt es mit „Hammer To The Heart“, dem lässigen „Because Of Spite“ oder dem Titelsong noch eine ganze Reihe wirklich guter Argumente.

Dass die Produktion wunderbar echt, ungeküstelt und glasklar klingt, ist da nur noch reine Formsache. Um es auf den Punkt zu bringen: „Goodbye Repentance“ ist ein richtig gutes, schwungvolles und einfach granatenstarkes Rock-Album.

31.03.2013
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