Trotz ihres durchweg amerikanischen Sounds kommt dieses boshafte Trio aus Irland. Auffälligste Tatsache bei DEAD LABEL: Das Schlagzeug bedient eine Frau, Claire Percival, und sie scheint zugleich auch das wichtigste und federführende Element der Band zu sein. Ihr Sound orientiert sich stark an dem einzigartigen Ton von LAMB OF GOD-Drummer Chris Adler (die Band macht auf iheren Internetpräsenzen auch gar keinen Hehl aus dessen Vorbildwirkung), und bietet tatsächlich jenen viel zu selten aufgafahrenden Snare-Sound. Das Schlagzeugspiel ist jedoch weit weniger komplex als das des ihres großen Idols. LAMB OF GOD sind auch für den Rest der Musik von DEAD LABEL ein ganz guter Anhaltspunkt, vor allem die meist gelungenen Gitarrenriffs grooven ähnlich gehaltvoll vor sich hin. Die Songs selbst sind allerdings ziemlich eintönig und können zu keinem Zeitpunkt mit der etablierten Konkurrenz mithalten. Das Problem kann kann man nach eins, zwei weiteren Alben beseitigen, im Moment reicht es einfach noch nicht, um vollends zu überzeugen.
Das große Manko Nummer zwei: Sänger Dan O’Grady, dessen penetrantes Schreiorgan zwar wütend und aggressiv klingt, einem aber spätestens ab Song Nummer vier ziemlich auf die Nerven geht. Hin und wieder kann man darüber hinweghören, und wenn man sich auf den instrumentalen Teil der Musik konzentriert, lässt sich auf „Sense Of Slaughter“ der ein oder andere hörenswerte Augenblick ausmachen. Wenn man sich beim Gesang nichts einfallen lässt, am besten einfach einen komplett neuen Shouter hinstellt und Dan sich auf sein Bassspiel konzentriert, dann wird das nichts mit der großen Karriere.
Somit ist es mal wieder Zeit für das wahrscheinlich ziemlich langweilige und oft gelesene Fazit: Fans von groovigem, leicht Hardcore-lastigen Neo-Thrash dürfen reinhören, alle anderen warten mal ab, ob sich da womöglich erst noch Potenzial entfaltet. Eine Katastrophe ist dieses Debüt auf keinen Fall, für die Offenbarung können DEAD LABEL ja vielleicht noch Sorgen.