Dead Knowledge - Anchor And Chain

Review

Wozu in die Ferne schweifen, wenn doch nahezu vor der Haustür auch Gutes gedeiht? Unter diesem Motto sollte sich der österreichische – selbstredend aber auch jeder andere – Freund von Groove-Thrash in mächtiger Form in Richtung Braunau orientieren um feststellen zu können, welch‘ stämmiges Gewächs des Thrash dort zu finden ist.

Der Samen dafür wurde im Jahr 2008 gestreut und nach regelmäßiger Pflege (ihrer Kompositionen im Proberaum) und ungemein robustes Auftreten (in den Clubs in ihrer Umgebung) darf man nun zum ersten Mal die „Ernte“ in Form eines Albums einfahren. Insgesamt sieben Blüten gibt es bestaunen, wobei man sich offenbar durchwegs an US-amerikanischen Vorbildern orientiert hat, um mit ähnlichem Wuchs zu imponieren.

Klar, im groove-lastigem Thrash Metal der zeitgemäßen Art ist es generell schwer eine eigene Nische zu finden, liegen die Schatten von Originatoren wie PANTERA, LAMB OF GOD oder den frühen MACHINE HEAD schlichtweg zu deutlich und zu groß über dem Nachwuchs, doch selbst ohne die daraus resultierende „Lichteinwirkung“ scheinen DEAD KNOWLEDGE sehr ordentlich zu gedeihen, denn massiv und mächtig klingen die Tracks durchwegs und genau darauf kommt es bei derlei Klängen ohnehin an.

Dem zumeist im Mid-Tempo vorgetragenen, von gelegentlichen Death-Metal-Einschüben unterzogenen Material mangelt es meiner Meinung nach zwar noch an wirklich zwingenden Melodien, um sich nachhaltig in den Langzeitgedächtnissen einzufräsen, dafür bin ich mir ziemlich sicher, dass man mit Geschossen wie dem imposanten (und programmatischen) Rauswurf „Essentials Ingredients“ jetzt schon jeder Laden zwischen Braunau und Texas zum Ausrasten gebracht werden kann. Nur weiter so (und regelmäßig gießen)!

25.10.2011
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