DEAD END FINLAND präsentieren mit „Inter Vivos“ ihr viertes Album, und wie bei den Vorgängern handelt es sich dabei um eine fette Ladung Melodic (Death) Metal, meinetwegen im Stil von SOILWORK, wie Kollege Møller vor einigen Jahren beim Debüt „Stain Of Disgrace“ feststellte. Fette Ladung bezieht sich aber in erster Linie auf den Sound: Die vier Finnen mixen dabei rhythmisch riffende Gitarren mit dröhnenden Drums und aufgeplusterten und pluckernden Synthies zu einem Gesamtgebilde, das man als modern bezeichnen kann. Oder wahlweise als aufgeblasen und undynamisch.
DEAD END FINLAND liefern eine fette Ladung Melodic (Death) Metal
Denn was auf kurze Distanz gut funktioniert – beispielsweise der Opener „Deathbed“ oder „Lifelong Tragedy“ gehen immerhin gut ins Ohr und haben nette Harmonien – zehrt spätestens ab Mitte des Albums massiv an den Nerven. Da macht sich der durchgehend auf dicke Hose getrimmte Sound mit einem Zuviel an Harmonisierung negativ beim Hörer bemerkbar. Das haben DEAD END FINLAND ganz offensichtlich auch erkannt und mit „Dead Calm“ immerhin ein sanfteres Keyboardinterludium untergebracht – allerdings ist das auf die Distanz von über 40 Minuten dann doch etwas wenig. Das gilt auch für das immergleiche, gemächliche Tempo der Songs, das nur einmal in „Born Hollow“ aufgebrochen wird. Außerdem musste der Gesang dem allgemeinen Schallpegel angeglichen werden, und das gelingt beim Klargesang nur mit Dopplung, Synthetisierung, Autotune.
„Inter Vivos“ hinterlässt ein Gefühl der Übersättigung
Kurzum: Wer auf fett produzierten und modernen Melodic (Death) Metal steht, kann „Inter Vivos“ gerne antesten – schlecht sind die Songs nicht. Allerdings hinterlässt der Sound schnell ein Übersättigungsgefühl. Triplecheeseburger, Pommes Schranke und danach Sahneeis mit Sahnehaube. Ihr wisst Bescheid.
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