Nach einem Demo und der EP „The Demon Within Us“ wagen die Nordlichter DEAD END CIRCLE mit „Truth Or Consequences“ nun den Versuch ihre Klientel auch über Albumlänge erfreuen zu können. Hinsichtlich der Umsetzung hat man offenbar weder Kosten noch Mühen gescheut, denn auch wenn noch kein Deal an Land gezogen werden konnte, kontaktierte man Eike Freese um sich einen satten und druckvollen Sound verpassen zu lassen.
Dieses Unterfangen ist der Band auf jeden Fall gelungen, denn produktionstechnisch lassen sich kaum Unterschiede zu namhaften Größen ausmachen und auch die Wirkung des Albums muss als mächtig bezeichnet werden. Da scheint jemand mit ordentlichem Nachdruck und Ansage seine Musik an den Fan bringen zu wollen!
Auch die Idee, nicht nur auf Eigeninitiative zu setzen, sondern das Album über www.rockcd.de vertreiben zu lassen, deutet auf Willensstärke hin und lässt darüber hinaus erkennen, dass diese Burschen den Titel ihres Silberlings offenbar durchaus programmatisch betrachten.
Man kredenzt uns durchwegs bretthartes Material, dessen Basis zweifelsfrei der Death Metal mit Melodie ist, versteht es jedoch geschickt durch weitere Zutaten für Abwechslung und Intensität zu sorgen. Zunächst einmal versuchen DEAD END CIRCLE durch Hardcore-Versatzstücke die Brachialität ihrer Tracks zu verstärken, was auch mühelos gelingt. Dem gegenüber stehen allerdings reichlich prägnante Melodiebögen und Gesangspassagen, die für zwingende Momente sorgen und nicht nur Abwechslung in den Vortrag bringen, sondern sich phasenweise regelrecht in den Gehirnwindungen einfräsen.
Ich weiß, auf diese Art und Weise legen momentan nicht gerade wenige Bands los, allerdings packen DEAD END CIRCLE den Zuhörer ohne Umschweife direkt dort, wo es wahlweise gut- oder auch wehtut. Von daher macht es Sinn sich mit „Truth Or Consequences“ auseinanderzusetzen, selbst wenn derlei Sounds nicht unbedingt zur bevorzugten Gangart gehören.
Denn egal, ob die Jungs mit Brachial-Riffmonstern wie „Scars“ loslegen, oder aber sich an intensiven, jedoch keineswegs minder heftigen Longtracks versuchen – wie „In The Name Of Honor“ unter Beweis stellt – bei DEAD END CIRCLE wirkt nichts aufgesetzt, sondern immerzu durchdacht und schlichtweg natürlich dargeboten.
Mein ganz persönliches Highlight dieses Albums stellt der überaus brutale, aber dennoch melodische Rauswurf namens „The Last March“ dar, mit dem sich DEAD END CIRCLE meiner Meinung nach unmittelbar ins Vorprogramm der momentanen Durchstarter von HEAVEN SHALL BURN reklamieren, denn deren Qualitätsstandard erreichen sie damit ebenso.
Auch wenn sich diese Jungs nicht unbedingt auf meiner schwermetallischen Spielwiese tummeln, wissen mich DEAD END CIRCLE mit ihrer dynamisch intonierten und regelrecht explosiven Melange zu beeindrucken. Ein Selbsttest ist also dringend empfohlen, wobei DEAD END CIRCLE wohl live noch besser zur Geltung kommen dürften, denn wenn bei Tracks wie diesen nicht jeder Club zum Bersten gebracht werden kann, läuft definitiv etwas falsch.
Kurze Frage:
Ich habe mich nicht mir Band beschäftigt, aber warum zum Teufel bekommt dieses Album 6/10, wenn das Review quasi voll von Lobeshymnen ist und kein einziger wirklicher Kritikpunkt genannt wird..? Logik über Bord..